Haarausfall bei Hunden

Gerade wir Mädels kennen das wahrscheinlich zur Genüge von uns selbst – ohne großartiges Zutun ist irgendwie immer alles voller Haare. Wahrscheinlich kennt das auch jeder, der Hunde hat. Gerade zum Fellwechsel kommen wir mit dem Staubsaugen meistens gar nicht mehr so richtig hinterher.

So ziemlich alle Hunde verlieren Haare und das ist auch meist total harmlos. Die Frage ist nur: Wann sollte man beginnen, sich über den Haarausfall des Hundes Sorgen zu machen? Und was kann man tun, damit der Hund nicht mehr so stark haart?

 

Wie viel Haarausfall ist bei Hunden normal?

 

Bis zu einem gewissen Grad haart jeder Hund. Wirklich. Vor allem beim Fellwechsel im Frühjahr und Herbst, wenn der Hundekörper sich auf eine neue Jahreszeit einstellen muss, ist extremer Haarausfall nichts Ungewöhnliches. Für mich ist es dann oft mal komplett unverständlich, wie Balou bei all dem verlorenen Fell überhaupt noch Haare am Körper haben kann 😉

Wie stark ein Hund haart, hängt unter anderem von seiner Fellstruktur und seiner Rasse ab. Manche haaren eben mehr als andere, deutsche Schäferhunde beispielsweise. Lustigerweise haaren Hunde mit sehr langem Fell vergleichsweise recht wenig – dafür sollten sie hin und wieder zum Hundefriseursalon.

Jedenfalls ist extremer Haarausfall gerade in Zeiten des Fellwechsels normal. Genauer hinsehen solltest du, wenn dein Hund plötzlich auch abseits dieser paar Wochen plötzlich verstärkt Haare verliert.

 

Ursachen für Haarausfall beim Hund

 

Die Ursachen für Haarausfall bei unseren Vierbeinern können vielfältig sein. Neben dem bekannten (und manchmal sogar gefürchteten) Fellwechsel können auch weitere körperliche und psychische Faktoren eine Rolle spielen – die den Haarverlust-Ursachen bei uns Menschen gar nicht mal so unähnlich sind.

Sehen wir uns die wichtigsten Ursachen für Haarausfall an!

 

Psychische Faktoren

Gerade Stress wirkt sich stärker auf unsere Hunde aus, als wir manchmal denken würden. Dabei können auch unsere Vierbeiner sensibel auf viele Faktoren reagieren. Steht beispielsweise ein Umzug an, wird die Ernährung umgestellt oder kommt ein neues (menschliches oder tierisches) Familienmitglied dazu, kann sich das bei Hunden mit Haarausfall bemerkbar machen.

 

Hormone

Auch der Hormonhaushalt des Hundes sollte im Auge behalten werden. Vor allem in der Pubertät und der Flegelphase kommt es gerne zu verstärktem Haarausfall, wobei Rüden häufiger betroffen sind als Hündinnen.

Aber auch bei trächtigen oder laktierenden Hündinnen oder nach einer Kastration kann der Hormonhaushalt durcheinanderkommen und Haarausfall die Folge sein. Dieser klingt allerdings meist von selbst wieder ab und ist noch kein Grund zur Sorge.

 

Allergien

Ein wichtiger gesundheitlicher Grund, der Hunde mit Haarausfall reagieren lässt, ist die gute alte Allergie. Vor allem Futtermittelallergien lösen häufig Haarausfall aus. Zu den häufigsten Allergieauslösern zählt Getreide, hier besonders Weizen. Aber auch manche Proteine können Allergien auslösen.

Wichtig ist beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie oder Futtermittelunverträglichkeit, eine Ausschlussdiät zu beginnen, um den Auslöser zu finden und in Zukunft zu vermeiden. Dann ist auch der Haarausfall wahrscheinlich bald Geschichte.

 

Nährstoffmangel

Häufig liegt es aber nicht daran, dass ein Nährstoff Allergien auslöst, sondern daran, dass dem Hund etwas Wichtiges fehlt. Vor allem bei minderwertigem Hundefutter oder einer unausgewogenen Fütterung kann das schon mal vorkommen. Vor allem ein Mangel an Biotin oder Keratin schlägt sich oft in häufigem Haarausfall nieder.

 

Parasiten

Vor allem in der warmen Jahreszeit bleiben unsere Vierbeiner nicht immer von ihnen verschont: Die Rede ist von Parasiten. Flöhe, Milben und viele weitere Plagegeister nisten sich im Fell ein und sorgen für Juckreiz – und wenn der Hund sich dann kratzt, kann schon mal die Haarpracht darunter leiden.

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Hautpilz

Die sogenannte Dermatophytose – also eine Hautpilzerkrankung – kann auch Haarausfall als Symptom haben. Hunde mit geschwächtem Immunsystem sind besonders betroffen.

 

Cushing-Syndrom

Ein etwas ernsterer Auslöser für Haarausfall kann das unter Hunden weitverbreitete Cushing-Syndrom sein. Hier entwickelt sich ein Tumor, der die Nebenniere zu viel Cortisol produzieren lässt. Dies führt unter anderem zu Fettleibigkeit, dunklen Flecken, Verhaltenssymptomen und eben Haarausfall.

 

Haarausfall beim Hund: Wann zum Tierarzt oder zur Tierärztin?

 

Die Frage, die sich liebende HundebesitzerInnen häufig stellen, wenn es um Haarausfall geht, ist: Wann sollte ich das kontrollieren lassen?

Wenn der Haarausfall im Frühjahr oder im Herbst auftritt, musst du dir meistens keine Sorgen machen.

Handeln solltest du aber unbedingt, wenn du zusätzlich entdeckst, dass dein Hund unter Juckreiz leidet, sich häufig kratzt, die Haut gereizt ist oder er starke Schuppen hat und sich häufig leckt, knabbert oder beißt. Auch kreisrunde kahle Stellen am Körper (vor allem am Kopf) weisen auf eine ernstere Ursache hin und sollten unbedingt tierärztlich abgeklärt werden.

 

Was du gegen Haarausfall beim Hund tun kannst

 

Wichtig ist es natürlich, zunächst die Ursache für den Haarausfall zu kennen. Manchmal musst du nämlich nichts weiter tun als zu warten, im Fall des Cushing-Syndroms aber muss der Tierarzt oder die Tierärztin einschreiten.

Was du aber auf jeden Fall tun kannst, um deinen Hund zu schützen:

• Kontrolliere deinen Hund regelmäßig auf Flöhe und deren Eier.

• Achte auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr. Vor allem Biotin und hochverdauliche Proteine sind jetzt wichtig. Auch Omega-3-Fettsäuren und Zink sind wichtige Nährstoffe für Haut und Fell.

• Juckreiz kannst du mit einem speziellen dermatologischen Shampoo lindern.

• Bürste das Fell deines Hundes regelmäßig und gründlich. Geh am besten so lang durch sein Fell, bis kaum noch Haare in der Bürste zurückbleiben.

• Auch Bierhefe hat sich bei erhöhtem Fellverlust als natürliches Hausmittel bewährt. Du kannst deinem Hund einfach einen Teelöffel unters Futter mischen. Meist reicht eine tägliche kleine Dosis über einen Monat hinweg eingenommen, um den Haarverlust zu minimieren.

• Auch Schüssler Salze können helfen, vor allem das Kalium sulfuricum Nr. 6 – wenn du dich damit nicht auskennst, lass dich aber bitte in deiner Tierarztpraxis oder in der Apotheke dazu beraten!

• Vermeide Stress, so gut es geht! Hier kannst du deinen Hund auch mit Aromaölen unterstützen.

 

Haarausfall: meist unbedenklich – aber nicht immer!

 

Zusammengefasst gilt bei Haarausfall: Es ist in den meisten Fällen harmlos – aber eben leider nicht immer. Beobachtest du vermehrten Haarausfall auch abseits der typischen Fellwechselzeiten, gilt es, besonders aufmerksam zu sein und wenn du noch weitere Veränderungen des Gesundheitszustandes bemerkst, den Gang zur tierärztlichen Kontrolle nicht zu scheuen.

Die oben genannten Hausmittel können aber in jedem Fall gute Dienste leisten und natürliche Rezepte für einen entspannten Fellwechsel haben wir dir hier zusammengestellt.

 

Photo by Mia Anderson on Unsplash

Paulina Adamczyk

Als zertifizierte Heilkräuter-, Vitalpilz- & Aromaöl-Beraterin für Hunde ist es mir eine Herzensangelegenheit, HundebesitzerInnen mehr Wissen über unsere Natur näher zu bringen. Das ist mein persönliches „Warum“ für diesen Blogartikel. Noch mehr dazu lernst du in unserer Online-Ausbildung.

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Kommentare zum Artikel (2)

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2 Kommentare

  1. Unsere zwei Hunde verteilen ihre Haare im ganzen Haus, aber wie du schon sagtest. Haarausfall beim Hund ist ganz normal. Es gibt nicht umsonst den Spruch: Ohne Hundehaare ist man nicht richtig eingerichtet Zuhause. Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast den Bericht zu schreiben.

    Ich muss dich leider ein wenig korrigieren es gibt Hunde die nicht Haaren. Ok das sind die Hunderassen die garkeine Haare haben, so genannte Nackhunde.

    Antworten
  2. Lieber Christian,

    Danke für dein liebes Kommentar! 🙂
    Schön, dass ich dein Interesse mit dem Artikel decken konnte. Und natürlich hast du hier recht – Nackthunde haaren nicht.

    Alles Liebe,
    Paulina

    Antworten

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