[Rezept] Pfotensalbe selbstgemacht

Winter is coming … auch bei uns wird es langsam kälter und kälter.

Und was bringt der Winter? Nicht nur Glühwein und Zimtstangen, sondern auch beißendes Salz auf den Straßen. Uns selbst macht das bei gutem Schuhwerk nichts aus, aber unsere lieben Vierbeiner müssen ja ohne Stiefel und Boots durch die kalte Jahreszeit kommen. Stell dir mal vor, du müsstest barfuß auf Salz laufen … keine schöne Vorstellung!

Damit unsere Hunde gut durch den Winter kommen, bereite ich selbst immer bei Kälteeinbruch eine selbstgemachte Pfotensalbe nach eigenem Rezept zu. Sie besteht aus natürlichen Zutaten und mein Hund liebt sie! Jedes Jahr stelle ich mich aufs Neue an den Herd – und dieses Jahr möchte ich mein Rezept mit dir teilen!

Hier kommst du direkt zum Ziel:

Brauchen Hunde überhaupt Pfotensalbe? 

Selbsgemachte Pfotensalbe für Hunde: Das ist drin!

Rezept für selbstgemachte Pfotensalbe

Anwendung der Pfotensalbe für Hunde

Weitere Tipps für gepflegte Hundepfoten im Winter

 

So leiden unsere Hunde im Winter …

 

Kälte, Streusalz und ein andauernder Wechsel von Kalt zu Warm verursachen, dass die Pfoten unserer Lieblinge in Mitleidenschaft gezogen werden.

Dabei ist nicht nur das Streusalz der Verursacher allen Übels. Schon das Laufen auf kaltem Schnee oder Eiskristallen kann den Hundepfoten übel zusetzen. Eiskristalle können sich zwischen den Zehen festsetzen und dort längere Zeit stecken bleiben, was bei längeren Spaziergängen oft unbemerkt bleibt. Die reizen dann natürlich die empfindliche Hundehaut und das kann schmerzhaft werden.

Bei häufigen Spaziergängen im Schnee oder auf gesalzenen Straßen kann das auf Dauer zu rissigen Pfoten und gar Verletzungen führen, die wir unseren Hunden natürlich ersparen wollen.

Brauchen Hunde überhaupt eine Pfotensalbe? 

 

Diese Frage wird mir oft gestellt, denn man geht davon aus, dass Hunde bereits natürlicherweise darauf ausgelegt sind, ohne Schuhe zu laufen, weshalb die Ballen selbst eigentlich genügend Schutz bieten müssten.

Außerdem wird oft argumentiert, dass Hunde die Rauheit ihrer Pfoten ja auch als Schutz brauchen, um sicher auf glatten Flächen laufen zu können. Fängt man einmal an zu cremen, werden die Pfoten zwar weicher, aber auf Dauer eventuell auch empfindlicher.

Das stimmt auch alles, deshalb möchte ich diese Pfotensalbe auch wirklich nur für die ganz kalte Jahreszeit empfehlen, wenn es draußen schneit oder der Weg mit ordentlich Streusalz gepflastert ist! Generell rate ich auch davon ab, Pfoten zu überpflegen. Die meisten Witterungsbedingungen halten unsere Lieblinge schon ganz gut aus.

Nun aber zu meiner Pfotensalbe: Die enthält wasserabweisende Bestandteile – darauf gehe ich weiter unten noch genauer ein – und bietet deinem Hund daher ausreichend Schutz vor den eben erwähnten Eiskristallen und Salzresten. Damit bildet sie einen Film und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit auf den Pfotenballen nicht abweichen kann.

Selbstgemachte Pfotensalbe für Hunde: Das ist enthalten 

 

Im Folgenden möchte ich dir die wertvollen Inhaltsstoffe unserer selbstgemachten Pfotensalbe aufzählen und kurz auf ihre Heilwirkung eingehen. Ich bin überzeugt, dass das Zusammenspiel dieser verschiedenen Komponenten deinem Hund zu mehr Wohlbefinden verhelfen kann.

 

Ringelblume

Calendula officinalis gehört zur Familie der Korbblütler und ist in einer herrlich dottergelben Farbe anzutreffen. Wir verwenden die Blüten, die zwischen Juni und Oktober gesammelt werden können.

In der Naturheilkunde wird diese Pflanze seit vielen Jahrhunderten verwendet, denn sie wirkt u. a. entzündungshemmend, abschwellend und durchblutungsfördernd. Ringelblume wird häufig in Salben verarbeitet und aufgrund der wirksamen Inhaltsstoffe bei Verbrennungen (auch Sonnenbrand) und kleinen Wunden angewendet. Neben der Wundheilungsanwendung kann die Ringelblume auch bei Afterjucken eingesetzt werden.

 

Lavendel

Lavendel verbreitet nicht nur einen herrlichen blumig-süßen Duft, sondern hat durch seine über 2.000 Inhaltstoffe ein bemerkenswert weites Wirkungsspektrum.

Am stärksten ist seine Kraft im ätherischen Öl. Lavendel wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann somit bei Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Angst angewendet werden. Ebenso hilft er durch seine entzündungshemmende, schmerzlindernde, krampflösende, und antirheumatische Wirkung bei kleinen Schnittwunden, Verbrennungen, Narbenbildung, Magen-Darm-Beschwerden oder Erkältungsbeschwerden.

Durch seine antimykotische Wirkung kann er Pilzbefall mindern und helfen, das Fellwachstum positiv zu beeinflussen.

 

Kokosöl

Auch wir Menschen verwenden Kokosöl gern zur Hautpflege. Kein Wunder, denn es schützt die Haut vor dem Austrocknen, wirkt entzündungshemmend und antimikrobiell. Außerdem mögen die meisten Hunde den Geruch sehr gern!

Zutaten für Pfotensalbe

Diese Zutaten brauchst du für eine Hunde-Pfotensalbe.

 

Honig für Hunde

Honig war bereits bei den alten Griechen als Lebensmittel bekannt und wurde auch damals als Heilmittel eingesetzt. Wir verwenden ihn auch immer noch als natürliches Mittel gegen zahlreiche Beschwerden.

Honig wirkt als Pflegemittel, da er eine desinfizierende Wirkung hat. Er wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Honig hat einen geringen Anteil an Säuren, was den Säureschutz der Haut unterstützt. Honig bindet Feuchtigkeit und macht sie geschmeidig.

Hier findest du weitere Infos zu Honig für Hunde!

 

Vaseline

Ja, ich weiß, viele werden die Nase rümpfen. Vaseline hat nicht gerade den besten Ruf. Ich habe sie verwendet, da sie viel einfacher erhältlich und ein bisschen kostengünstiger ist. Eine Alternative wäre hochwertiges Bienenwachs. Bist du absolut kein Fan von Vaseline, kannst du sie auch dadurch ersetzen.

Vaseline sollte in weißer Form gekauft werden, da in dieser die polycyclischen Kohlenwasserstoffe in einer geringeren Menge enthalten sind und der Tropfpunkt ein wenig höher liegt. Vaseline schützt vor Verdunstung und Auskühlung und ist deshalb ein wunderbarer Inhaltsstoff für eine winterliche Salbe.

Rezept für selbstgemachte Pfotensalbe 

 

So, nun hast du genügend über die wunderbare Wirkung unserer Pfotensalbe erfahren und kannst es sicher schon kaum erwarten, dich endlich selbst an den Herd zu stellen und eine wohltuende Pfotensalbe für deinen Hund zu zaubern! Keine Sorge, ich spanne dich nicht mehr länger auf die Folter!

 

Zutaten für die selbstgemachte Pfotensalbe:

• 2-3 EL Vaseline (aus der Apotheke)

• 1 EL Kokosfett

• 1 TL getrocknete Ringelblume

• 1 TL getrockneten Lavendel

• 1 TL Honig

• 5 Tropfen Lavendelöl

• weitere Utensilien: zwei Töpfe, einer etwas kleiner als der andere (für das Wasserbad), Wasser, Kochlöffel, Sieb, Marmeladengefäß, Etikett zum Beschriften

 

Pfotenbalsam selber machen: So geht’s!

Die Zutaten hast du bereits erfahren, nun geht’s an die Zubereitung! Keine Sorge, es ist gar nicht schwer, wir gehen alles Schritt für Schritt durch!

 

Schritt 1: 

Vaseline im Wasserbad schmelzen für PfotensalbeRan geht’s an den Pfotenbalsam! Herdplatte andrehen, Kochtopf oben drauf und Wasser zum Sieden bringen. Mach dir keine Sorgen wegen der Wassermenge: Wir brauchen das Wasser hier lediglich für ein Wasserbad, es landet nicht in der Salbe. Du brauchst also nur so viel, dass du ein Wasserbad herstellen kannst. 

 

Schritt 2: 

Das Wasser siedet? Dann wird ein zweiter, kleinerer Topf in den Topf gestellt. Nun kann die Vaseline in den zweiten Topf gegeben werden. So lange umrühren, bis die Vaseline im Wasserbad flüssig geworden ist. 

 

Schritt 3: 

Lavendel für Hundepfotensalbe Zubereitung Pfotensalbe für HundeNachdem die gesamte Menge an Vaseline flüssig ist, werden die Anteile an Ringelblume und Lavendel beigemengt und gut umgerührt. Nun soll das Gemisch ca. fünf Minuten unter ständigem Rühren im Wasserbad bleiben.

 

 

Schritt 4: 

Kurz bevor wir die Herdplatte ausmachen, werden das Kokosfett und der Honig beigemengt. Wieder muss gut umgerührt werden und zwar so lange, bis das Kokosfett und der Honig flüssig sind.

 

Schritt 5: 

Nun wird die Herdplatte abgedreht, der Topf auf eine Unterlage gestellt. Nach einer Minute wird das Lavendelöl beigemengt und ein letztes Mal gut umgerührt. Nun muss es schnell gehen.

 

Schritt 6: 

Die Pfotensalbe wird nun durch ein Sieb aus dem Topf in das Marmeladengefäß überführt. Das Gefäß kann nun verschraubt und etikettiert werden.

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Anwendung der Pfotensalbe für Hunde 

 

Die Pfoten und Pfotenzwischenräume werden vor dem Spaziergang mit der Salbe eingeschmiert. Nach dem Spaziergang sollten sie mit lauwarmem Wasser abgespült werden, um Streusalzreste und ähnliches zu entfernen und deine Wohnung sauber zu halten.

Weitere Tipps für gepflegte Hundepfoten im Winter 

 

Die Anwendung eines Pfotenbalsams allein wird deinem Hund schon zu größerem Wohlbefinden in der kalten Jahreszeit verhelfen, versprochen! Allerdings habe ich noch ein paar weitere Tipps für dich, wie dein Vierbeiner den Winter gut übersteht.

 

Tipp Nr. 1: Haare schneiden!

Sorge im Winter dafür, dass die Pfotenzwischenräume frei von Haaren sind. Damit vermeidest du, dass sich Salz an den Haaren festsetzen kann. So bieten die Zwischenräume der Hundepfoten weniger Angriffsfläche und dein Hund wird vor einer unnötigen Salzbelastung bewahrt. Kürze deinem Hund in der kalten Jahreszeit gerne regelmäßig die Haare!

 

Tipp Nr. 2: Erst kurz vor dem Losgehen salben!

Ich persönlich verwende den Pfotenbalsam nicht zu Hause, sondern wenn wir bereits draußen sind. Das ist vor allem wichtig, wenn ihr vor dem Spaziergang noch eine Strecke mit dem Auto zurücklegen müsst. Trägst du die Pfotensalbe erst kurz vor dem Losgehen auf, hat dein Hund keine Gelegenheit, sie abzuschlecken – wegen des Honigs neigen manche Leckermäulchen nämlich dazu.

 

Tipp Nr. 3: Salbe warm halten!

Du kennst es sicherlich von deinen eigenen Kosmetika, wie zum Beispiel von Lippenbalsam im Tiegel: Wenn es sehr kalt ist, wird es umso schwieriger, sie richtig aufzutragen – oder überhaupt erst aus dem Tiegel zu bekommen. Deshalb empfehle ich, die Salbe irgendwie warm zu lagern.

Wenn du vor dem Spaziergang mit dem Auto fährst, kannst du sie beispielsweise nahe an die Heizung stellen oder nah am Körper tragen. Zuhause kannst du sie im Notfall vor dem Spaziergang kurz anföhnen oder auf die Heizung stellen.

 

Tipp Nr. 4: Für den Ernstfall Hundeschuhe kaufen!

Dieser Tipp wird häufig kontrovers diskutiert, ebenso wie die Verwendung eines Hundemantels. Viele Hundebesitzer machen sich darüber lustig und finden es schlimm, Hunde so zu vermenschlichen. Ich persönlich denke aber über beide Varianten: Wenn es dem Hund hilft, sich wohler zu fühlen, warum nicht?

Wenn dein Hund besonders empfindlich an den Pfoten ist oder sich diese bereits entzündet haben, spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen, ihn mit einem Paar Hundeschuhe zu versorgen, gerade für lange Wanderungen bei Eis und Schnee.

 

Ein Pfotenbalsam ist im Winter für lange Spaziergänge bei Eis und Schnee eine große Empfehlung! Und selbst gemacht ist es natürlich gleich noch mal besser! Mein Rezept ist schnell gemacht, besteht komplett aus natürlichen Zutaten und mein Hund liebt es! Probier es doch mal aus, ich bin mir sicher, auch du wirst davon begeistert sein und gut durch den Winter kommen!

 

Photo by Kristine Tanne on Unsplash

Paulina Adamczyk

Als zertifizierte Heilkräuter-, Vitalpilz- & Aromaöl-Beraterin für Hunde ist es mir eine Herzensangelegenheit, Hundebesitzern mehr Wissen über unsere Natur näher zu bringen. Das ist mein persönliches „Warum“ für diesen Blogartikel. Noch mehr dazu lernst du in unserer Online-Ausbildung.

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Kommentare zum Artikel (4)

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4 Kommentare

  1. Danke für das Rezept…für diese Pfötchensalbe…werde es nacharbeiten.

    Antworten
    • Tolle Sache danke für das Rezept

      Antworten
  2. Vaseline ist ja leider pure Chemie. Gibt es Alternativen?

    Antworten
    • Liebe Kerstin!

      Als Alterntive kannst du zum Beispiel Sheabutter, Bienenwachs oder auch Kokosfett benutzen 🙂

      Alles Liebe
      Corina (Co-Trainerin von Dogtisch)

      Antworten

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