4 Themen, die missinterpretiert werden

Warum du als Mensch in einem Hundeberuf über die Entwicklungsgeschichte des Hundes Bescheid wissen solltest – 4 Themen, die leider oft missinterpretiert oder falsch verstanden werden

Als Mensch mit Hund bzw. Mensch mit einem Hundejob ist es essentiell, den Hund als das zu verstehen, was er heute ist – Canis lupus familiaris, ein Vertreter der Caniden. Dabei macht es nur Sinn, einen Blick auf die Entwicklungsgeschichte und auf nah verwandte Vertreter der Caniden-Familie zu werfen.

Wie stehen Vertreter des Grauwolfs zu unseren Haushunden? Was sind die Gemeinsamkeiten und was unterscheidet die beiden Schwesterunterarten voneinander? Wie wurde der Hund zu dem, was er heute ist und wie ist die riesige Vielfalt an Rassen entstanden?

Fragen über Fragen. In diesem Artikel erfährst du von 4 wichtigen Missverständnissen, die mir häufig bei der Arbeit mit Menschen und ihren Hunden unterkommen und sich klären würden, wenn es mehr Verständnis zur Geschichte des Hundes geben würde.  

Haben wir Menschen den Wolf dazu gezwungen, sich uns anzuschließen?

Die Domestikation des Hundes war ein komplexer Prozess, der zur Gänze immer noch nicht verstanden wird. Doch kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden, dass der Mensch den Wolf dazu gezwungen hat, sich uns anzuschließen. Wölfe verhalten sich hoch-kooperativ, allerdings primär gegenüber ihren eigenen Familienmitgliedern. Es ist anzunehmen, dass sowohl der Mensch als auch der Wolf einen Vorteil hatte, sich uns Menschen anzuschließen.

Unser Zusammenleben startete also mit Akzeptanz und Kooperation und sehr wahrscheinlich nicht mit Zwang und Krieg. Erst seit der Sesshaftwerdung wurden zunehmend Hierarchien und Besitztümer wichtig für uns Menschen… und davon waren auch unmittelbar die Hunde betroffen.

Die, die damit klar kamen, überlebten. 

Muss der Hund wie ein Wolf ernährt und beschäftigt werden?

Von den Anfängen in der Wildnis als Wölfe bis zur Domestikation und darüber hinaus hilft uns ein Blick auf die Entwicklung des Hundes, um sein Verhalten und seine Bedürfnisse besser verstehen zu können.

Hunde sind seit tausenden von Jahren eng mit Menschen verbunden und die Entwicklungslinie der Hunde hat sich von der des Wolfs vor einigen 10.000en Jahren getrennt. Die Domestikation hat dazu geführt, dass sie sich an das Leben in menschlicher Gesellschaft leichter anpassen konnten. In einigen Punkten ähneln sie dem Wolf sehr, in anderen wiederum weniger.

Ernährung, Lebensweise und Optik haben sich im Laufe der Zeit verändert – der Hund ist kein Wolf mehr und doch verbindet die beiden Schwester-Unterarten viel.

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Was ist im Training von Hunden wichtiger – Dominanz oder Kooperation?

Über Haltung und Training von Hunden gibt es bereits seit der Antike Aufzeichnungen. Besonders im Mittelalter scheint die Ausbildung von Hunden primär von Gewalt geprägt gewesen zu sein – wie auch die Kindererziehung zu dieser Zeit.

Erst im 18./19. Jahrhundert scheint sich das langsam zu verändern. Doch mit dem Interesse an den Wissenschaften rund um den Hund explorieren auch die Studien mit in Gefangenschaft gehaltenen Wölfen. Daraus entstand die Theorie des Alphawolfs, der das Rudel beherrschte und Macht und Druck auf die Rudelmitglieder ausübt und sich so den Rang sichert. Diese Theorie ist längst überholt.

Doch wie sieht das heute aus und welche Erziehungswege haben sich mit der Zeit entwickelt? 

Hunde sind unsere besten Freunde und lesen uns alle Wünsche von den Lippen ab? 

Hunde haben das Potential, sich eng an uns zu binden, uns zu begleiten und auch mit reizstarken Umgebungen klar zu kommen. Dennoch ist es ein Irrglaube, dass ihr einziger Wunsch im Leben sein würde, dem Menschen Wünsche zu erfüllen, er keine anderen Hundekontakte mehr brauchen würde und problemlos mit der Stadt und mit Kindern klarkommt.  So einfach ist es leider nicht.

Die Domestikation und die darauf folgende Selektion hat dazu geführt, dass Hunde an unsere Welt gewöhnt werden können. Doch existieren heute eine Menge hochspezialisierter Rassen, die sich mehr oder weniger für bestimmte Lebenssituationen eignen und sich leider auch die Hundezucht in eine Richtung bewegt hat, die sich teilweise negativ auf die Hundewelt auswirkte.

Einen Hund bei sich aufzunehmen bedeutet nicht automatisch, seinen besten Freund gefunden zu haben, sondern kann mit viel Arbeit und Investment zusammenhängen.

Fazit

Es ist meiner Meinung nach unabdingbar, sich Wissen um die Vergangenheit von Hunden anzueignen, um das Verständnis davon, wie Hunde ticken, erweitern und dieses auch weitergeben zu können – vor allem essentiell  für Menschen in Hundeberufen.

Aber wie lüften wir denn jetzt diese “Geheimnisse” der Vergangenheit?

Eine Möglichkeit besteht daraus Archivmaterial zu sichten, Studien durchzuarbeiten, alte Aufzeichnungen zu lesen und unendlich viele Bücher zu kaufen und zu lesen. Wenn wir uns die Zeit nehmen, das alles zu analysieren und dadurch mehr über die Entwicklung des Hundes und seine Beziehung zu uns Menschen zu lernen, können wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie sich Hunde heute verhalten und wie wir sie am besten unterstützen können.

Du kannst dir sicher vorstellen, dass das alles eine Menge Arbeit ist. Aber guess what? Die habe ich für dich schon erledigt!

In meiner Online-Ausbildung zum/zur HundehistorikerIn erhältst du Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Hundes und bekommst damit die Chance, deinen und andere Hunde durch fundiertes Wissen besser zu verstehen.

Durch die Kombination von Wissenschaft und Geschichte haben wir die Möglichkeit, die Geheimnisse unserer hündischen Gefährten zu entschlüsseln und einen tieferen Einblick in ihr Wesen zu gewinnen. 

Worauf wartest du also noch? 🙂.

Komm mit mir und lüfte die Geheimnisse der Vergangenheit, um das Verhalten von Hunden heute besser zu verstehen!

 

Lisa Stolzlechner

Als Hundetrainerin, Kynologin und Verhaltensbiologin, liegt es mir am Herzen die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Praxis umzusetzen. Für mich ist es Verständnis der Geschichte der Hunde die Basis, um ein artgerechtes Leben bieten zu können. Ich freue mich darauf tief in die vergangene Welt der Hunde einzutauchen. In meiner Online-Ausbildung zur/zum HundehistorikerIn!

 

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