Rezept: Kochen für Hunde

Für den Hund zu kochen, ist vielen ein sehr großes Anliegen. 

Kann ich verstehen, es ist nicht nur eine wundervolle Möglichkeit, den Hund zu ernähren, sondern bietet auch unheimlich viel Abwechslung.

Hunde mit gekochten Mahlzeiten zu ernähren, darf als eigenständige Fütterungsmethode gesehen werden, bei der man wie auch bei B.A.R.F. auf ein bestimmtes Baukastenprinzip zurückgreifen kann. Sprechen wir über das Kochen für den Hund, so meine ich in der Tat, dass die Zutaten durch Erhitzen bearbeitet werden. Bei gekochtem Futter wird jedoch das Wort Kochen sehr umfangreich verstanden, denn auch Backen, Grillen, Braten oder Frittieren wird einbezogen.

Bevor ich euch also drei schmackhafte Rezepte für den Hund vorstelle, möchte ich euch noch einen kleinen Einblick in das Kochen für Hunde gewähren.

Bevor wir mit dem Kochen starten

Damit der Hund mit gekochten Rationen artgerecht versorgt ist, müssen diese natürlich individuell auf den Hund passend abgestimmt werden. Hierzu dient die Datenaufnahme des Hundes und auch des Besitzers, die ein/eine HundeernährungsberaterIn durchführt, denn wie bei jeder anderen selbst zusammengestellten Ration muss auf vieles geachtet werden. 

Alter, Gewicht, Rasse, Gesundheitszustand und auch Aktivität sind hier nur die Basics. Auch Krankheiten, Allergien, Vorlieben und der Lebensstil sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten und über die Auswahl der Komponenten und auch die jeweiligen Mengen entscheiden.

Darum ist Kochen für den Hund so beliebt:

Das Kochen für den Hund bietet viele positive Aspekte, denn frisch zubereitete Rationen sind nicht nur gut verträglich, sondern auch für viele kranke Hunde gut geeignet. Sie bieten eine hohe Akzeptanz, man behält den Überblick über die Komponenten, kann Lebensmittel individuell auswählen und dadurch eine Vielfalt an Abwechslung bieten und auch über die Qualität des Futters entscheiden.

Aufpassen sollte man dennoch auch auf die Schattenseiten:

Wie bei B.A.R.F. oder anderen Fütterungsmethoden, haben wir auch beim Kochen Aspekte, die nicht reduzierend sein sollen, jedoch berücksichtigt werden sollten. 

Das Kochen für den Hund ist zeitintensiv, denn die Rationen sollten mindestens alle zwei bis maximal 3 Tage im Voraus gekocht werden. Als HundehalterIn benötigt man Platz im Kühlschrank und auch die notwendige Beratung oder das Know-how, wie gekochtes Futter zusammengestellt werden sollte.

Wähle die passenden Komponenten:

Beim Kochen teilt man die Komponenten in die jeweiligen Nährstoffklassen ein, welche energieliefernd und nicht energieliefernd sein können, hierzu zählen eiweißreiche, fettreiche und auch kohlenhydratreiche Komponenten. Zusätzlich gibt es bei gekochten Rationen immer ein vitaminisiertes Mineralstoffpräparat, welches ergänzend hinzugefügt werden muss, damit es ein geschlossenes System ergibt.

Anhand der nächsten drei Rezepte können wir noch weitere Einblicke in die Thematik des Kochens erfahren.

Rezept Nr. 1 –  Gulasch für den Hund

Lebensmittel für ca. 1500 g Gulasch für den Hund:
500 g Gulaschfleisch vom Rind (12 % Fettanteil)
100 g Sauerrahm
450 g Kartoffel
300 g Karotte
75 g Haselnüsse 7
5 g Öl
1 TL Honig
2 TL Majoran
vitaminisiertes Mineralstoffpräparat

Gulasch für Hunde

Das Gulasch für den Hund ist eine reichhaltige Mahlzeit, die viel Eiweiß, aber ebenso viel Kohlenhydrate enthält!

 

Vorbereitung und Zubereitung:

Gulaschfleisch sollte in ca. 2 cm großen Stücken vorliegen (es darf auch sehnig und fettig sein), wenn nicht, schneide es bitte noch klein. Schäle die Kartoffeln und Karotten und schneide diese ebenso in ca. 2 cm große Stücke.

Erwärme in einem Topf das Öl und wirf die Haselnüsse mit hinein. Sie sollten nur ein kleines bisschen anrösten (Achtung, das geschieht relativ schnell), gib Kartoffeln und Karotten mit dazu und röste weiter an, nach ein bis zwei Minuten werden die Fleischstückchen mit dazu gegeben. Rühre natürlich immer gut durch.

Nun kannst du auch den Honig hinzufügen und den aromatisch süßen Duft genießen. Denn folgend wird nun das heterogene Gemisch mit Wasser aufgegossen. Das Wasser sollte die festen Stücke abdecken. Dies muss nun eine Stunde bei mittlerer Hitze köcheln. Rühre bitte immer wieder um und achte darauf, dass genügend Flüssigkeit dabei ist.

Es sollte schlussendlich eine sämige Konsistenz aufweisen. Die Fleischstücke sollten gut durch sein. Ca. 10 Minuten, bevor du es von der Hitze nimmst, kannst du Majoran und auch den Sauerrahm hinzufügen und gut umrühren.

Erklärung zum Rezept:
Schlussendlich wird ein Hund mit 15 kg ca. 350 g davon täglich benötigen. Wie viel genau, muss individuell berechnet werden. Beim Kochen gibt es grundlegende Schritte, die getätigt werden müssen, um die Menge auch richtig berechnen zu können.

1. Komponenten auswählen, die in Frage kommen könnten.
2. Nährstoffbedarf nach NRC berechnen.
3. Berechnung der Mengen an Komponenten, die benötigt werden, um die Nährstoffe decken zu können.
4. Energieversorgung und Deckung der essenziellen Fettsäuren überprüfen; ggf. Öle und Fette hinzufügen.
5. Anteil an Rohfasern überprüfen und ggf. Rohfaser ergänzen.

Das Gulasch für den Hund ist eine reichhaltige Mahlzeit, die viel Eiweiß, aber ebenso viel Kohlenhydrate enthält. Hunde im Aufbau oder auch in der Regeneration können davon profitieren.

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Rezept Nr. 2 – Knochensuppe

Lebensmittel für ca. 1 l Knochensuppe:
500 g Rinds- und Rindsmarkknochen
200 g Muskelfleisch vom Rind
1,5 l Wasser
1 EL Essig
1 Bund Suppengrün (Karotte, Wurzelpetersilie, Stangenpetersilie, Selleriewurzel)

Gulasch für Hunde

Die Suppe ist keine vollwertige Mahlzeit, sie kann jedoch als Snack und auch als Geschmacksverstärker dienen.

 

Vorbereitung und Zubereitung:
Schäle das Suppengrüngemüse und schneide dieses in grobe Stücke. Knochen und auch das Muskelfleisch werden nun in einem großen Topf angeröstet (Fett-/Ölzugabe nicht notwendig).

Nachdem diese etwas Röstaromen gesammelt haben, wird das Wasser, das Gemüse und auch der Essig hinzugefügt. Das Gemisch verbleibt auf hoher Hitze, bis es aufgekocht ist, danach wird es auf mittlerer Hitze über 3 bis 4 Stunden geköchelt.

Achtung: Achte dabei, dass das Wasser nicht vollständig verkocht, und schütte frisches Wasser nach, wenn dies erforderlich ist. Nach einiger Zeit wird dir auffallen, dass sich das Mark aus den Knochen löst. Dieses ist eine wundervolle Nährstoffquelle und sollte an den Hund verfüttert werden.

Erklärung zum Rezept:
Die Knochensuppe ist ein uraltes traditionelles Rezept, welches vorrangig zur Stärkung gekocht wurde. Allein wenn ich darüber nachdenke, bekomme ich Gusto auf so eine reichhaltige Suppe voller Nährstoffe.

Durch das lange Kochen wird die Suppe zu einem wahrlichen Superfood. Mineralstoffe lösen sich aus den Knochen, auch Kollagen aus den tierischen Strukturen wird (positiv) verändert und an die Flüssigkeit weitergegeben.

Hunde, die weite Strecken laufen müssen, ein schwaches Immunsystem haben oder einfach ein leckeres und schmackhaftes Essen zwischendurch haben wollen, dürfen die Suppe genießen.

Die Suppe ist keine vollwertige Mahlzeit, sie kann jedoch als Snack und auch als Geschmacksverstärker dienen, wenn ein Hund etwas mäklig ist. Im Sommer kann sie auch als Getränk in verdünnter Form angeboten werden.

 

Gulasch für Hunde

Zutaten für eine Knochensuppe

Rezept Nr. 3 – Smoothiebowl Panso Mio

50 g Pansenschrot getrocknet
1 TL in 125 ml Wasser eingeweichtes Leinsamenschrot
125 g Ziegenjoghurt, frisch
eine halbe Hand voll Banane, frisch
1 TL Walnüsse, gemahlen
1 TL Kürbiskerne, gemahlen
1 TL Manuka-Honig
1 TL Leinöl

Smoothiebowl Panso Mio

Balou liebt seine Smoothiebowl

 

Vorbereitung und Zubereitung:
Super schnell und super einfach. Alle Zutaten gut zusammenmischen oder schön in einer rutschfesten Schüssel anrichten und den Hund genießen lassen. Wichtig bei diesem Rezept ist, dass die Leinsamen vor dem Zusammenfügen in reichlich Wasser ziehen konnten, da sie andernfalls zu einer Verstopfung führen könnten.

Erklärung zum Rezept:
Diese Smoothiebowl kann den Darm unterstützen, wenn dies notwendig ist. Eingeweichte Leinsamen, Walnüsse und auch Kürbiskerne sind reichhaltige Ballaststoffe, welche den Darm auf Trab halten. Ebenso kann Ziegenmilchjoghurt durch seine präbiotischen Inhaltsstoffe dem Darm ein Helferlein sein.

Leinöl kann aufgrund der hohen Anteile an Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken. Zusätzlich dient Manuka-Honig nicht nur als leckere, sondern ebenso entzündungshemmende Zutat. Das Pansenschrot als letzte erklärte Zutat soll den Geschmack des Smoothies abrunden und genussvoll machen.

Fazit

Für den Hund zu kochen, bedeutet oft, nicht weit über den eigenen Tellerrand hinausschauen zu müssen, denn vielleicht hast du dir beim Lesen auch bei dem einen oder anderen Rezept gedacht, dass das doch ganz lecker wäre. Pansenschrot muss ja nicht sein, aber lässt man es weg, ist die Smoothiebowl auch für Menschen wirklich lecker!

Wenn du überlegst, deinem Hund das Leben mit artgerechten gekochten Rezepten das Leben zu bereichern, dann kann ich dir sagen, dass dies mit Sicherheit eine gut investierte Zeit ist.

Achte dabei stets auf die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes und auch, wie es dir dabei geht. Und wenn du ganz genau wissen willst, was hinter den Berechnungen steht, lade ich dich herzlich zur Ausbildung zum/zur HundeernährungsberaterIn ein.

Erzähle mir sehr gern in den Kommentaren, ob du ein Lieblingsrezept hast und ob du das Kochen für den Hund bereits ausprobieren konntest. Und vielleicht hat sich ja das eine oder andere Hundeleben sogar durch das Füttern von gekochten Mahlzeiten rasant verändert. Ich bin sehr gespannt und freue mich, von dir zu lesen.

Paulina Adamczyk

Artgerechte Hundeernährung sollte nichts außergewöhnliches sein – sondern Standard. Leicht gesagt als getan. Denn es braucht einiges an Wissen um zu verstehen, wie ausgewogene Hundeernährung funktioniert. Wissen, dass ich in meiner Online-Ausbildung zum Ernährungsberater für Hunde weiter gebe.

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Kommentare zum Artikel (3)

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3 Kommentare

  1. Mithilfe der vorgestellten Rezepte in diesem Artikel ist es möglich die Hunde während der kalten Jahreszeit gesund zu ernähren. Danke für die Vorstellung der leckeren Rezepte für Hunde. Ich halte diese Rezepte für genial, denn die Rezepturen sind ziemlich einfach nachzuvollziehen.

    Antworten
  2. Ich finde es besorgniserregend, dass bei dem Rezept der Knochensuppe optional eine halbe Zwiebel oder eine Knoblauchzehe vorgeschlagen wird, um den Geschmack zu verbessern. Meines Kenntnisstand nach sind Zwiebeln und Knoblauch für Hunde giftig. Natürlich macht die Menge das Gift, doch es wird hier weder beschrieben wie groß die Zwiebel sein soll, auf die man sich mit der Hälfte bezieht noch welches Körpergewicht der Hund mitbringt. Gerade für kleine Hunderassen kann das lebensbedrohlich werden, wenn jemand, der zb einen 2kg Hund hat, eine halbe Zwiebel in die Suppe gibt und am besten noch zu einer großen Gemüsezwiebel greift, weil derjenige glaubt, er würde seinem Hund damit etwas Gutes tun.

    Daher fände ich es gut, dass entweder darauf hingewiesen wird oder diese optionale Beigabe einfach entfernt wird.

    Ansonsten war der Artikel+ die Rezepte sehr interessant.

    Antworten
    • Hallo liebe Sarah,
      danke für dein Feedback zu unseren Rezepten im Artikel! Wir können deine Besorgnis natürlich nachvollziehen und haben sicherheitshalber die optionalen Zutaten aus dem Rezept entfernt, da sie vorwiegend nur dem Geschmack dienen.
      Alles Liebe

      Antworten

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