Hund im Sommer – kühlende Tipps mit Heilkräutern

Die Hundstage sind im vollen Gange – Temperaturen jenseits der 30 Grad sind eher die Regel als die Ausnahme. Und darunter leiden auch diejenigen, denen wir den Namen dieser heißen Tage zu verdanken haben: unsere Hunde.

Während wir uns in den Bikini werfen und mit einem leckeren Eis oder Cocktail abkühlen können, haben es unsere Vierbeiner hier etwas schwerer. Schließlich sind sie zwar durch den Fellwechsel auf die wärmeren Temperaturen vorbereitet, aber ganz so einfach ist es trotzdem nicht, sich Abkühlung zu verschaffen. Deshalb müssen wir das für sie übernehmen. Hier kommen meine kühlenden Tipps für deinen Hund im Sommer. Heilkräuter inklusive!

 

Kräuter mit kühlender Wirkung

 

Zunächst möchte ich dir ein paar Heilkräuter verraten, die für ihre kühlende Wirkung bekannt sind. Kräuter kannst du sehr vielseitig anwenden, beispielsweise indem du sie deinem Hund unter sein Futter mischst, sein Wasser damit aromatisierst oder einen Tee daraus zubereitest. Letzteren sollte dein Hund selbstverständlich abgekühlt bekommen, gerade im Sommer!

Aber jetzt verrate ich dir erst mal, welche Kräuter sich besonders für einen kühleren Hundesommer eignen.

 

Pfefferminze

Der Klassiker unter den Sommerkräutern, den man bei uns Menschen oft in leckeren Cocktails wie Mojito oder Caipirinha findet, darf natürlich auch in dieser Auflistung nicht fehlen. Pfefferminze wirkt auf den Körper beruhigend und entkrampfend sowie belebend und kühlend. Deshalb findet die Minze auch in so vielen Sommergetränken und Kosmetikprodukten Anwendung.

 

Salbei

Der Salbei findet nicht nur bei Husten Anwendung, er ist auch eine der ältesten Heilpflanzen der Menschheitsgeschichte. Er ist bekannt für seine antibakterielle und im Sommer vor allem schweißhemmende Wirkung bekannt. Er regt außerdem den Stoffwechsel an und kann damit Hunde, die im Sommer unter Antriebslosigkeit leiden, unterstützen. Aber eben auch seine kühlende Wirkung darf nicht vernachlässigt werden.

Zusätzlicher positiver Nebeneffekt: Salbei wirkt wunderbar gegen Mundgeruch beim Hund!

 

Zitronenmelisse

Auch die Zitronenmelisse hat ein breites Wirkungsfeld. So wirkt sie unter anderem antiviral, beruhigend, aber auch kühlend und entspannend, was sie zu einem idealen Sommerkraut macht. Der erfrischende Geschmack ist ein zusätzlicher Sommerbonus.

 

Brennnessel

An die Brennnessel denken leider nur sehr wenige, wenn es darum geht, Sommerkräuter für den Hund zu finden. Schade, denn ihre belebenden und erfrischenden Effekte sind gerade in dieser Jahreszeit besonders vorteilhaft. Keine Sorge, du musst deinen Hund nicht mit dem brennenden Kraut abreiben – das wäre eher kontraproduktiv. Lieber einen Kaltauszug zubereiten! Wie das geht, verrate ich noch.

 

Holunderblüten

Der Holunder ist in der Erkältungszeit für seine fiebersenkende Wirkung bekannt. Aber auch im Sommer können wir diesen Effekt nutzen, um die Körpertemperatur des Hundes von innen etwas herunterzufahren. Auch der Blutkreislauf wird durch den Genuss von Holunder positiv unterstützt.

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Aromatisiertes Wasser für einen kühlen Hundesommer

 

So, nun weißt du, welche Kräuter eine kühlende Wirkung auf den Hundekörper haben. Nun kommen wir dazu, wie wir sie am besten verarbeiten können. Die einfachste Form ist, einfach das Trinkwasser des Hundes mit den Kräutern zu aromatisieren.

Viel trinken ist vor allem im Sommer besonders wichtig und um deinem Hund die Sache, im wahrsten Sinne des Wortes, schmackhaft zu machen, kannst du ihm einfach ein paar Kräuter ins Wasser geben und es damit aromatisieren.

Ich persönlich finde Pfefferminze dafür ideal, aber auch Zitronenmelisse macht sich gut im Wassernapf – gerne auch mit ein paar Limettenscheiben, wenn dein Hund das mag. Auch Holunderblüten im Wasser sind eine tolle Alternative.

 

Kräutereistee für den Hund

 

Ein leckerer Eistee schmeckt im Sommer besonders gut. Leider sind die Varianten für uns Menschen voller Zucker oder Süßungsmittel, die dein Hund auf keinen Fall bekommen sollte. Deshalb machen wir unseren Hundeeistee lieber selber.

Hierfür kannst du einfach eine Handvoll kühlende Kräuter deiner Wahl (ich nehme gerne Pfefferminze oder Salbei) mit kochendem Wasser übergießen, ein paar Minuten ziehen lassen, bis sich das Aroma entfaltet hat und dann das Ganze gut abkühlen lassen. Gerne auch in den Kühlschrank stellen, aber eiskalt sollte es nicht sein, damit dein Hund keine Bauchschmerzen bekommt.

 

Kaltauszug aus Kräutern

 

Eine schonendere Variante als der Tee ist ein Kaltauszug. Der lässt sich vor allem aus Brennnessel hervorragend herstellen. Hierfür kannst du die oberen Triebe pflücken, mit kaltem Wasser übergießen und für mindestens acht Stunden ziehen lassen. Danach werden die Brennnesselblätter abgeseiht und dein Hund kann den Kaltauszug kühl genießen.

Wusstest du übrigens, dass sich aus dem Brennnesselauszug ein ganz untypisches nussiges und erfrischendes Aroma ergibt, das man dem Wildkraut sonst gar nicht zutraut? Probier es gerne auch mal selber!

 

Kühlende Hundemassage mit Pfefferminze

 

Vielleicht hast du ja selber schon mal festgestellt, dass gerade Pfefferminzöl eine tolle kühlende Wirkung hat. Gerade bei Kopfschmerzen wird es gerne auf den Schläfen verrieben und die werden fast sofort besser, weil sich so eine angenehm kühlende Wirkung einstellt.

Das können wir auch für unseren Hund ganz gut nutzen! Ich vermische gerne zwei Esslöffel Kokosöl (das Hunde generell besonders gern mögen) mit ein bis zwei Tropfen ätherischem Pfefferminzöl und massiere Balous Fell damit. Er mag es gerne und das Fell glänzt danach wunderbar und lässt sich super kämmen. Außerdem stellt sich bald eine kühlende Wirkung ein.

 

Hundeeis mit Kräutern aufpeppen

 

Zu guter Letzt möchte ich auf einen Blogartikel verweisen, den ich vor kurzem gepostet habe. Darin stelle ich dir meine Lieblingsrezepte für selbstgemachtes Hundeeis vor. Diese kannst du ganz einfach mit den hier vorgestellten Sommerkräutern aufpeppen, um den kühlenden Effekt noch zu unterstützen und der Sache mehr Geschmack zu verleihen. Klick dich einfach mal durch!

 

Hund im Sommer abkühlen: generelle Tipps

 

Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar generelle Tipps mit auf den Weg geben, um deinen Hund im Sommer vor dem Überhitzen zu schützen:

• Such dir schöne Spazierrouten, die im Schatten liegen. Ideal sind kurze Wanderungen im Wald, wenn du ein Waldstück in deiner Nähe hast.

• Stell deinem Hund immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung.

• Biete ihm stets ein schattiges Plätzchen an, beispielsweise unter einem Schirm.

• Die Mittagshitze solltest du wenn möglich vermeiden. Sie eignet sich für ein Mittagsschläfchen.

• Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Lass deinen Hund bitte niemals in der Hitze allein im Auto! Wirklich auch nicht „nur ganz kurz“!

• Gerne kannst du deinen Hund, wenn vorhanden, mit dem Gartenschlauch etwas abspritzen oder ihm einen Hundepool zur Verfügung stellen.

 

Wunderschöne Hundstage!

 

Entwarnung, die große Hitze ist wahrscheinlich bald vorbei. Bis dahin sollten wir uns die heißen Tage aber noch so schön und angenehm wie möglich gestalten. Viele Abkühlungstipps für Hunde wirken nämlich auch bei Herrchen und Frauchen sehr gut, also einfach gerne mitausprobieren und selbst davon überzeugen!

 

Photo by Linoleum Magazine on Unsplash

 

Paulina Adamczyk

Als zertifizierte Heilkräuter-, Vitalpilz- & Aromaöl-Beraterin für Hunde ist es mir eine Herzensangelegenheit, HundebesitzerInnen mehr Wissen über unsere Natur näher zu bringen. Das ist mein persönliches „Warum“ für diesen Blogartikel. Noch mehr dazu lernst du in unserer Online-Ausbildung.

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