Magen-Darm-Probleme beim Hund
Ein gutes Immunsystem ist der beste Schutz gegen Krankheiten. Die körpereigenen Abwehrkräfte kämpfen tagtäglich gegen Krankheitskeime, Bakterien und Viren an. Es entfernt sie oder macht sie unschädlich. Durch äußere Einflüsse kann das Immunsystem ins Schwanken geraten …
Oftmals ist es nur eine Kleinigkeit, die Magen-Darm-Probleme hervorruft, wie beispielsweise mal etwas Falsches gefressen zu haben. Dies ist dann auch leicht behandelbar und man hat es normalerweise schnell wieder im Griff. Doch was ist, wenn nicht?
Oftmals stecken auch schwerwiegende Krankheiten dahinter, die man leider nicht so schnell wieder im Griff hat oder in den Griff bekommt. Hier kann es lebensbedrohlich für unseren Vierbeiner werden …
Es gibt unzählige Ursachen für Magen-Darm-Probleme. Im folgenden Artikel habe ich mir einige wenige herausgesucht und möchte dir einen groben Überblick liefern. Hier kannst du direkt zu dem Punkt springen, der dich am meisten interessiert:
Aufgaben von Magen und Darm beim Hund
Magen-Darm-Probleme und Stress bei Hunden
Wie äußern sich Magen-Darm-Probleme beim Hund?
Ursachen der Magen-Darm-Probleme beim Hund
Wie kann ich meinen Hund bei Magen-Darm-Problemen unterstützen?
Aufgaben von Magen und Darm beim Hund
Der Magen und der Darm sind in unserem Leben sowie auch im Leben unserer Hunde sehr wichtige Organe. Der Magen befeuchtet die Nahrung, vermischt sie und zerkleinert sie. Bei uns Menschen beginnt die Verdauung schon im Mund mit dem Zerkauen der Nahrung.
Anders ist dies bei unseren Hunden, hier fängt die Verdauung erst im Magen an. Die Nahrung unserer Hunde kann bis zu 18 Stunden in ihrem Magen bleiben. Hierbei handelt es sich um Nahrung, die der Körper als unverdaulich einstuft, zum Beispiel Rohfleischknochen. Wird hier ein zu großes Stück geschluckt, weiß der Magen nichts damit anzufangen und schickt es wieder zurück – der Hund erbricht. Dies kann bis zu ca. 18 Stunden nach Aufnahme des Knochenstücks erfolgen.
Der Darm ist unser größtes Immunorgan, er macht unglaubliche 80 % des körpereigenen Immunsystems aus! Darum sollten wir immer darauf achten, dass er gesund bleibt oder ihn bestmöglich unterstützen, damit er gesund wird, soweit dies möglich ist. Ist der Darm geschwächt, ist auch das Immunsystem geschwächt. Umgekehrt: Ist das Abwehrsystem schwach, kann es zu Magen-Darm-Problemen führen.
Millionen von Bakterien sorgen für einen reibungslos funktionierenden Verdauungsablauf. Das Absterben der guten Bakterien ebnet den Weg für Krankheiten. Ist der Darm geschädigt, können Schadstoffe, Bakterien, Viren ungehindert durch die Darmschleimhaut in das Blut gelangen und somit kommen sie in den ganzen Körper.
Die Bakterienbesiedlung im Darm des Hundes ist der des Menschen sehr ähnlich, fast identisch. Im Darm findet die eigentliche Nährstoffaufnahme statt. Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente werden im Darm dem Nahrungsbrei entzogen. Schadstoffe werden abtransportiert. Bakterien und Viren werden durch die Darmflora bekämpft und abgetötet.
Der Darm wird in zwei Abschnitte unterteilt: Dünn- und Dickdarm. Im Dünndarm werden die Nährstoffe aufgenommen und der Dickdarm entzieht dem Kot noch die restlichen Nährstoffe und Wasser, bevor er ausgeschieden wird. Der Darm ist je nach Rasse 2-5 Meter lang. Der Darm wird auch als unser zweites Gehirn bezeichnet. Unser zweites Gehirn beeinflusst auch unsere Gemüts- und Stimmungslage. Es wird auch das Bauchhirn genannt.
Der Kotabsatz sollte ein- bis zweimal pro Tag erfolgen, es sollten keine Riesenhaufen sein und das Gewicht des Kots sollte auch nicht zu hoch sein. Ist es öfter als ein- bis zweimal pro Tag, sollte man sich Gedanken machen, woran es liegen könnte. Hat der Hund heute mehr Bewegung als sonst, hat er heute oder gestern mehr Leckerlis als sonst bekommen? Hat er eine Antibiotikakur hinter sich oder fand eine Einnahme von anderen Medikamenten statt. Impfungen? Stress?
Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, die ich jetzt aufzählen könnte. Du kennst deinen Hund am besten und weißt, ob irgendetwas anders verlaufen ist als sonst. Wenn er jeden Tag öfter als zweimal Kot absetzt, dann würde ich mir das Futter des Hundes mal genauer anschauen, ob hier Komponenten vorhanden sind, die dein vierbeiniger Freund nicht so gut verträgt.
Magen-Darm-Probleme beim Hund
Das Schnüffeln an fremdem Kot ist nicht gerade von Vorteil. Hier kann sich dein Vierbeiner mit diversen Krankheiten anstecken, darum räum bitte die Hinterlassenschaften deines Hundes weg. Auch Parasiten finden oft so den Weg in den Darm deines Vierbeiners.
Doch nicht alle Keime und Bakterien sind schlecht für deinen Hund, manche davon sind sehr wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Durch das Trinken aus Pfützen können sich die Hunde auch allerlei Krankheiten einfangen, also bitte hier auch nicht trinken lassen.
Gelegentliches Hochwürgen von zuvor gefressenem Gras mit gelblichem Schleim, eventuell mit Haaren oder etwas Futter ist bei Hund und Katze normal. Erbricht der Hund häufig am Morgen nach dem Aufstehen, wenn er einige Stunden nichts gefressen hat, kann mit einem Leckerli spät abends Abhilfe geschaffen werden.
Magen-Darm-Probleme und Stress bei Hunden
Stress ist eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Probleme, egal ob kurzfristig oder langanhaltend. Hier wird der Darm nicht mehr so gut durchblutet, das Gehirn und die Muskulatur benötigen das Blut in Stresssituationen mehr. Es werden nicht mehr so viele Schleimstoffe produziert. Die Reizschwelle des sogenannten Bauchhirns wird heruntergesetzt und die Darmwand wird somit anfälliger für Erreger.
Wichtig ist, dass der Hund genug Ruhephasen hat. Der Hund ist ein Schläfer, er schläft bis zu 20 Stunden pro Tag. Je mehr Ruhe der Hundekörper bekommt, desto gesünder ist er auch. Heutzutage wird oft viel zu viel von den Hunden verlangt, Montag Hundeschule, Dienstag Agility, Mittwoch Longieren, Donnerstag Spielstunde, Freitag wieder Hundeschule und am Wochenende treffen wir uns noch mit anderen Hundefreunden und gehen gemeinsam spazieren und Besuch zu Hause muss auch noch irgendwie untergebracht werden.
Du darfst mich nicht falsch verstehen, ich finde es toll, wenn man viel mit seinem Hund macht, jedoch darf man nicht vergessen, dass der Hund auch sehr viel Ruhe braucht, also achte bitte auf deinen Hund! Oftmals fällt uns ihr Stress erst auf, wenn es schon zu spät ist und der Hund krank ist.
Man sieht es bei sich selbst: Wenn man immer Stress hat, kann sich der Körper nicht richtig erholen und genauso ist es bei unseren Wuffis. Der Körper braucht die Ruhe, um zu verdauen, sich zu regenerieren und auch um lernen zu können. Darum ist es auch wichtig, nach einem Spazierganz oder nach einem Training den Hund dann mal für eine Stunde auf seinen Platz zu schicken. Dort fühlt er sich wohl, kann runterkommen, abschalten und das Gelernte verarbeiten.
Fehlende Ruhezeiten schwächen das Immunsystem. Akuter Stress kurbelt das Immunsystem vorübergehend an. Dauerhaft schwächt er das Immunsystem, die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt. Nimm dir ein bis zwei Tage in der Woche, wo du nichts machst, es reicht auch mal ein ganz normaler Spaziergang, bei dem der Hund einfach nur Hund sein darf! Essen, schlafen, kuscheln, eine kleine Massage … es tut nicht nur dem Hund gut, sondern auch du wirst es genießen.
Hunde, die im Leistungssport aktiv sind, leiden oft besonders unter Magen-Darm-Problemen. Diese Hunde haben einen erhöhten Kalorienbedarf durch intensives Training. Sie haben eine erhöhte Stressbelastung und diese greift die Magenschleimhaut an. Jedoch kann auch Stress auftreten, wenn der Hund unterfordert ist oder auch zu wenig Bewegung bekommt. Ein gutes Mittelmaß ist oft nicht einfach zu finden, doch du kennst deinen Hund am besten, vertrau auf dein Bauchgefühl! Bei Stress ist jeder Hund, so wie wir Menschen auch, individuell. Der eine kann mehr ertragen als der andere.
Das Nervensystem des Hundes
Es gibt im vegetativen Nervensystem den Sympathikus und den Parasympathikus.
Im Sympathikus werden lebenswichtige Vorgänge organisiert. Der Hund reagiert gefühlsbetont, er ist extrovertiert, hat einen höheren Adrenalinspiegel, er kontrolliert gerne und ist in unkontrollierbaren Situationen gestresst. Dieser Typ ist meist höchst arbeitsbereit. Je ausgeprägter es ist, desto weniger sympathisch macht es den Hund. Es steuert und mobilisiert in Notfallsituationen Energie. Die Herzfrequenz und der Bluthochdruck werden beeinflusst. Der Stoffwechsel wird beschleunigt. Die Verdauungstätigkeit wird reduziert. Die Atemfrequenz und der Blutzuckerspiegel steigen an, ebenso wie das Adrenalin.
Der Parasympathikus verlangsamt den Herzschlag. Es wirkt ausgleichend und wirkt dem Sympathikus entgegen. Er reguliert Prozesse. Der Hund reagiert ruhiger, gelassener, ist anpassungsfähiger, geduldig. Er arbeitet langsamer und methodisch, er ist introvertierter, zurückhaltender.
Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler, sie agieren im Wechselspiel. Beide sind wichtig. Es ist ganz gut zu wissen, was für ein Typ bereits ein Welpe ist, denn so kann man ihn schon früh gewissen Reizen aussetzen, er kann viele Eindrücke sammeln, man kann ihn mit vielen Situationen konfrontieren.
Das enterische Nervensystem durchzieht den Magen-Darm-Trakt. Es ist entscheidend für die Verdauung. Es kann eigenständig arbeiten, ist aber auf die Signale von Sympathikus und Parasympathikus angewiesen. Hütehunde gehören meistens dem Sympathikus an. Große, schwere Rassen gehören meistens dem Parasympathikus an.
Der Hund braucht nach Stress immer Regenerationszeiten. Er kann zwar wirklich eine große Portion wegstecken, dennoch sind anschließende Ruhephasen von extremer Wichtigkeit. Körper und Geist können sich wieder erholen. Bei starkem Stress kann dies Tage dauern, das heißt aber nicht, dass man sich während dieser Zeit nicht mehr vor die Tür wagen darf, jedoch sollten starke Stresssituationen gemieden werden.
Ein Umzug, ein Urlaub, die Teilnahme an einem Wettkampf, dies alles kann Stress für den Hund sein. Dieser kann nicht nur negativ sein: Grundsätzlich ist er nicht schädlich und auch nicht gefährlich, ein gewisses Maß an Stress ist wichtig und sogar sinnvoll.
Der Körper reagiert auf sein Umfeld, er passt sich Veränderungen an. Er kann schon bei einem einzigen Gedanken ausgelöst werden – denk mal an einen Arzttermin oder eine anstehende Prüfung! Der Herzschlag steigt, die Atmung wird schneller, der Körper wird in Alarmbereitschaft gesetzt und das nur mit einem einzigen Gedanken…
Hunde sind sehr vielen Reizen ausgesetzt in unserer hektischen Welt. Es gibt den positiven Stress = Eustress und den negativen Stress = Disstress. Eustress ist zum Beispiel, wenn sich der Hund in einer Erwartungshaltung befindet, etwas tun zu dürfen, was er gerne macht.
Situationen, mit denen der Hund überfordert ist, fallen unter Disstress. Dies ist sehr belastend, was eine gesundheitliche Beeinträchtigung zur Folge haben kann wie Erschöpfung, Schmerzüberempfindlichkeit und dergleichen. Zu hohe Stressbelastung, egal ob positiv oder negativ, machen den Hundekörper und auch den Geist auf Dauer krank. Wie stark ein Hund darauf reagiert, ist von der Genetik und den Lernerfahrungen abhängig.
Wie äußern sich Magen-Darm-Probleme beim Hund?
Magen-Darm-Probleme äußern sich mit Blähungen, Appetitlosigkeit, krampfartigen Bauchschmerzen, Abmagerung, Durchfall, Erbrechen, Mattigkeit, Darmgeräuschen, Unruhe, stumpfes Fell, säuerlichen Geruch aus dem Maul, häufiges Aufstoßen, schlecht verdaute bis unverdaute Komponenten im Kot, Hotspots und Juckreiz. Hunde mit Magen-Darm-Problemen weisen oft eine veränderte Persönlichkeit auf, sie ziehen sich zurück und wollen ihre Ruhe haben.
Erbrechen und Durchfall sind keine eigenständigen Erkrankungen, sondern lediglich eine Begleiterscheinung.
Ursachen der Magen-Darm-Probleme beim Hund
Magen-Darm-Probleme beim Hund können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Falsche Fütterung, Allergien, Futterunverträglichkeiten, zu viele Leckerlis, schwer verdauliches Futter, Krankheiten, Futterumstellung, zu hastiges Runterschlingen des Fressens, verdorbene Lebensmittel, Müll, Wurmbefall, Infektionen mit Bakterien, Viren, Vergiftungen, chronische Erkrankungen, Fremdkörper, Giardien, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Infekte, Tumore, Medikamente, Staupe, Nierenschwäche, Erkrankungen der Speiseröhre …
Natürlich darf man auch die psychischen Faktoren nicht vergessen wie Stress und Aufregung. Jede Erkrankung verlangt dem Körper eine Höchstleistung ab.
Medikamente als Ursache für Magen-Darm-Probleme beim Hund
Eine Antibiotikagabe führt oftmals zu Durchfall, Verstopfung oder auch Magen-Darm-Krämpfen. Antibiotika greifen die Darmflora an. Das Antibiotikum zerstört Bakterien, nicht nur die bösen, leider auch die guten. Je höher die Dosierung des Antibiotikums, desto weniger Bakterien überleben.
Wichtig nach einer solchen Gabe ist, die Darmflora wieder aufzubauen. Trotzdem darf man nicht nur die schlechten Seiten des Antibiotikums sehen, in manchen Fällen ist es unausweichlich, eine Antibiotikakur zu verabreichen!
Wurmkuren als Ursache für Magen-Darm-Probleme beim Hund
Wurmkuren: Nach einer chemischen Wurmkur benötigt der Darm fünf bis sieben Monate, um sich zu regenerieren. Die Würmer werden abgetötet, die Darmflora jedoch gleich mit. Empfohlen wird alle drei Monate zu entwurmen, der Darm kann sich also gar nicht vollständig erholen.
Eine gute Möglichkeit, wie ich finde, ist, den Stuhl vor Gabe einer Wurmkur auf Parasiten zu testen. Ist der Hund wirklich von Würmern befallen, ist eine Wurmkur unumgänglich. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, gibt es auch natürliche Hilfsmittel. Diese hat Paulina schon in ihrem Artikel über Wurmkuren zusammengefasst.
Impfungen als Ursache für Magen-Darm-Krankheiten beim Hund
Impfungen sind ein heißes Thema, nicht nur bei uns Menschen, auch bei unseren Hunden. Ein Hund kann auf eine Impfung mit Magen-Darm-Problemen, mit Fieber, Schlappheit oder Appetitlosigkeit reagieren. Trotzdem sind manche Impfungen sehr wichtig und auch gesetzlich vorgeschrieben. In diesem Fall ist eine Titerbestimmung sinnvoll, hier wird untersucht, wie viel Impfstoff noch in deinem Wuff drinnen ist.
Gastritis beim Hund
Oftmals liegt auch eine Entzündung des Magens vor, die sogenannte Gastritis. Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Die Magenschleimhaut bedeckt das Innere des Magens und schützt diesen so vor der aggressiven Magensäure. Diese tritt vermehrt auf, wenn der Hund das Fressen direkt aus dem Kühlschrank bekommt, oder im Winter, wenn die Wuffis zu viel Schnee fressen. Zu heißes Futter ist auch nicht gut für unsere Fellnasen.
Natürlich tritt diese Krankheit auch vermehrt bei stressanfälligen Hunden auf. Eine unbehandelte Gastritis kann zu einem Magengeschwür werden und ein Magengeschwür kann wiederum zu Magenkrebs werden, wie bei uns Menschen auch. Bei der Gastritis erbricht der Hund weißen, schleimigen Schaum (zu viel Magensäure). Bitte mit einem Tierarzt/einer Tierärztin abklären, bevor sich die Gastritis verschlimmert.
Falsches Futter als Ursache für Magen-Darm-Probleme beim Hund
Bei meiner Hündin war es so: Wir haben von Trockenfutter zu Trockenfutter gewechselt, bis wir herausgefunden haben, dass sie an einer Milbenallergie leidet. Sie hatte ein bis zwei Tage normalen Stuhlgang, dann wieder Durchfall, samt sämtlichen Begleiterscheinungen wie Ohrentzündungen und dergleichen.
Wir haben wirklich monatelang herumgedoktert, Futterumstellungen gemacht, leider immer die falschen, bis wir das Problem gefunden haben und zwar die Milbenallergie. Wir stellten nun auf BARF um und sie verträgt es super, kein Durchfall mehr, keine Entzündungen mehr, und dank ein paar Zusätzen geht es ihr super gut! Eine Allergie schwächt das gesamte Immunsystem. Hotspots können auch auf eine Allergie oder eine Unverträglichkeit hinweisen.
Auch schwer verdauliches Futter kann eine Ursache sein. Hierunter fällt zum Beispiel getrocknete Haut wie Kopfhaut, Strossen, Nasen, Ohren, Hufe, Schultern, Ziemer. Im Bauch rumort es, weil es für den Hundekörper anstrengend ist, so eine Kopfhaut zu verdauen und schlussendlich kommt es zu Durchfall. Ebenso führt zu fettreiches Futter zu Durchfall, genauso wie zu viele Leckerlis. Auch zu viele Kohlenhydrate können den Kot verflüssigen. Nachtkerzenöl in Überdosierung führt zu Magen-Darm-Problemen.
Ursache für die Magen-Darm-Probleme des Hundes herausfinden
Oft ist unklar, wo die Magen-Darm-Probleme des Hundes herkommen. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, indem man Tagebuch führt. Hier wird wirklich alles genau aufgelistet, was der Hund zu fressen bekommt, angefangen bei den Tagesmahlzeiten bis hin zu jedem einzelnen Leckerli. Ich würde sogar das Trinken auflisten, denn meine Hunde bekommen meistens einen Tee unters Futter gemischt und es kann auch mal sein, dass sie diesen nicht vertragen und mal erbrechen.
Erbrechen beim Hund
Wenn der Hund erbricht, muss es nicht immer etwas Schlimmes sein. Sie fressen oft sehr hastig und schlingen ihr Futter runter. Unsere Hunde sind ja Schlingfresser, das heißt, das Futter wird nicht zerkaut wie bei uns Menschen, sondern nur auf die Größe zerkleinert, sodass der Hund die Brocken schlucken kann.
Hierbei hilft der Speichel des Hundes, dieser hat keine Verdauungsenzyme, wie es bei uns Menschen der Fall ist, er hilft dem Hund lediglich, die Nahrung vom Maul über die Speiseröhre in den Magen zu transportieren. Hier kann es schon mal vorkommen, dass ein zu großes Futterstück hinunterrutscht und dieses aber dann wieder zurückgeschickt wird, weil die Kontrollstelle zwischen Speiseröhre und Magen sagt, das ist mir zu groß, was soll ich mit dem anfangen? So wird es wieder zurückgeschickt und der Hund erbricht.
Kommt das Erbrechen nicht zu häufig vor würde ich mir keine Gedanken machen. Kommt es aber in regelmäßigen Abständen vor, muss hier auch nach einer Lösung gesucht werden. Der Hund kann ebenso schleimig erbrechen, wenn er unter einer Halsentzündung leidet. Manchmal erbrechen Hunde auch einfach, weil sie es nochmal fressen wollen.
Eine Mutterhündin würgt auch ihre Nahrung für ihre Welpen hervor. Wenn der Hund Galle bricht, wurde der Nahrungsbrei bereits in den Darm weitergeleitet. Versursacht wird dies durch falsche Ernährung, Stress, Medikamente, Koliken.
Verstopfung beim Hund
Obstipation, die Verstopfung, kann auftreten, wenn der Hund zu wenig Bewegung hat oder unser Vierbeiner zu viele Knochen verschlungen hat. Häufig sind von der Obstipation ältere Tiere betroffen. Ein Knochenkot ist äußerst schmerzvoll für unseren Vierbeiner, darum achte bitte bei der Fütterung darauf, dass dies vermieden wird.
Exokrine Pankreasinsuffizienz ist eine verminderte Leistung der Bauchspeicheldrüse. Sie zeichnet sich durch Verdauungsstörungen aus. Die Hunde scheiden große Mengen weichen, lehmartigen Kot aus. Sie haben ständig Appetit und nehmen erhöhte Mengen an Futter auf, trotzdem verlieren sie an Gewicht. Hier ist leider eine Antibiotikagabe unumgänglich.
Das Futter sollte über einen reduzierten Fettgehalt verfügen, da Hunde, die an einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung leiden, Fette nicht verdauen können. Diese kommen unverdaut hinten wieder raus.
Magendrehung beim Hund
Eine Magendrehung erkennt man an einem aufgeblähten Bauch, blassen oder hochroten Schleimhäuten oder starkem Speicheln. Der Hund ist unruhig, er versucht sich zu übergeben – erfolglos. Atemnot tritt ein, der Kreislauf spielt nicht mehr mit. Gefährdeter sind große Rassen mit einem tiefen Brustkorb, wie zum Beispiel Boxer, Doggen, Rottweiler oder Deutsche Schäferhunde. Genauso können aber auch kleine oder nüchterne Hunde davon betroffen sein.
Hier keine Sekunde zögern und sofort zum Tierarzt/zur Tierärztin! Hier besteht Lebensgefahr! Am besten wäre es, noch vorher beim Tierarzt/bei der Tierärztin anzurufen, damit diese/r noch gleich alles für die Not-OP vorbereiten kann.
Wie kann ich meinen Hund bei Magen-Darm-Problemen unterstützen?
In erster Linie kann ich dem Hund eine Nahrungskarenz von 24-48 Stunden anbieten, doch nicht jeder Hund verträgt diese.
Moro-Suppe
Die Moro-Suppe sollte in keinem Hundehaushalt fehlen. Man kann sogar Portionen vorkochen und einfrieren, damit ist man immer gut gerüstet, falls man sie unerwartet mal braucht und wann ist man schon auf solche Situationen vorbereitet? Dank der Moro-Suppe haben die Krankheitserreger keine Chance, sich an der Darmwand festzuhalten. Infektionen können sich so nicht weiter ausbreiten.
Diätetische Maßnahmen
Hochverdauliche Proteine anbieten! Eine gute Variante wäre zum Beispiel eine selbstgekochte Ration, Reis mit Huhn, evtl. etwas Magerquark oder Hüttenkäse dazu und gekochte Karotten. Es können auch gekochte Kartoffeln verwendet werden. Das Hühnchenfleisch in Wasser dünsten, die Brühe kann anschließend auch dem Hund angeboten werden.
Mehrmals am Tag kleine Portionen anbieten, mindestens fünf, damit der Darm nicht auf einmal so viel zu arbeiten hat und nicht überlastet. Nach drei bis fünf Tagen sollte sich der Kotabsatz wieder normalisiert haben. Bitte jetzt nicht den Fehler machen und gleich wieder auf das normale Futter umstellen, hier auch langsam wieder an das normale Futter gewöhnen! Die Fütterungshäufigkeit von fünf Mal beibehalten, bis sich wirklich alles normalisiert hat und dann kann man die Häufigkeit auch wieder reduzieren.
Vitamin A und Zink halten die Schleimhäute gesund. Beide sind zum Beispiel in den Innereien wie der Leber enthalten.
Reisschleim
Man kocht den Reis zwei bis vier Stunden, bis ein richtiger Brei entsteht. Es können auch Reisflocken angeboten werden.
Darmsanierung beim Hund
Ist die Darmflora angegriffen, kann man eine Darmsanierung mit Probiotika und Präbiotika machen. Diese gibt es in Pulverform, Tabletten, Kapseln oder als Gel und wird einfach unters Futter gemischt. Die Darmflora wird wieder aufgebaut und stabilisiert. Das gesamte Immunsystem wird angekurbelt.
Vitalpilze
Bei Magen-Darm-Problemen können auch Vitalpilze sehr gut unterstützen, zum Beispiel der Reishi-Pilz. Hierbei unterscheidet man zwischen Extrakt und Pulver. Es kommt aber immer auf die Krankheit an, was für eine Krankheit, wie akut ist sie und es gibt unzählige Arten von Vitalpilzen, die auch gemischt werden können. Manchmal werden auch Pulver und Extrakt gemischt. Du siehst, hier gibt es auch unzählige Variationen, die am besten genau auf deinen Hund abgestimmt werden.
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Magen-Darm-Problemen beim Hund vorbeugen
Eine gute, ausgewogene Ernährung, an die Bedürfnisse des Hundes angepasst, hilft hier oft Wunder. Ob BARF, Trockenfutter oder Nassfutter, das muss immer individuell betrachtet werden. Jede Fütterungsart hat ihre Vor- und Nachteile.
Wichtig ist, die Bedarfe an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. Der Hund benötigt außerdem Proteine und Fette. Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Rohfasern dürfen natürlich auch nicht fehlen. BARF ist die natürlichste Art Hunde zu füttern, jedoch ist BARF auch zeitaufwändig.
Achte beim Nass- und Trockenfutter auf Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel, Aromen, ist Zucker enthalten? Ein gutes Futter enthält zwischen 70 und 80 % Fleisch. Der Rest sollte aus Gemüse und einem kleinen Teil Obst bestehen, angereichert mit Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn eine Entzündung vorliegt, ist es ratsam, auf Kohlenhydrate in Getreideform zu verzichten.
Hunde, wie auch wir Menschen, können die Energie, die wir benötigen, aus Fetten gewinnen, der Blutzuckerspiegel bleibt dabei stabil und es ist der natürlichen Hundeernährung am nächsten.
Lass außerdem regelmäßig Gesundheitschecks bei deinem Hund durchführen, biete ihm kein Futter aus dem Kühlschrank an und verbrauche – gerade im Sommer – geöffnete Nassfutterdosen schnell, damit nichts verdirbt. Immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung stellen.
Tägliche Spaziergänge bei jedem Wind und Wetter stärken das Immunsystem und somit stärken sie auch den Magen und den Darm.
Kräuter, die bei Magen-Darm-Problemen helfen
Melisse, Pfefferminze und Ringelblume beruhigen den Magen. Fenchel, Anis und Thymian beruhigen auch den Darm und helfen bei Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Kümmel hilft ebenso, er wirkt zudem antibakteriell, verdauungsausgleichend und entspannt die Muskulatur im Verdauungstrakt. Kamille, Lavendel und Majoran haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung.
Ingwer wird gerne bei Reizmagen, Reizdarm, Übelkeit, Blähungen und Koliken eingesetzt.
Eibisch und Süßholz schützen die Schleimhaut. Sie lindern die Magenreizungen und fördern die Abheilung bei Magengeschwüren.
Ich empfehle, die Kräuter in einer Apotheke oder einem Fachhandel zu kaufen, falls man keinen Garten hat und sich dort bedienen kann.
Manche dieser Kräuter kann man auch als ätherisches Öl kaufen. Ein paar Tropfen davon, achte bitte darauf, dass es nicht zu viele sind, in einen Aromadiffuser geben und gemeinsam mit dem Hund entspannen.
Was hier zu beachten ist: Unsere Hunde haben eine sehr ausgeprägte Nase, sie riechen alles viel intensiver als wir, darum sollte der Hund immer die Möglichkeit haben, den Raum zu verlassen, falls er den Duft nicht mag, oder es ihm einfach zu viel wird.
Einige dieser Kräuter sollte man nicht über einen längeren Zeitraum füttern, da sie sonst das Gegenteil bewirken von dem, was wir erreichen möchten: Wir helfen unseren Hunden nicht mehr, sondern wir vergiften sie. Die Menge macht das Gift!
Hausmittel zur Vorbeugung von Magen-Darm-Problemen beim Hund
Heidelbeeren zählen zu den Superfoods für unsere Wuffis, in getrockneter Form helfen sie bei Durchfall, roh sind sie verdauungsfördernd.
Aktivkohle hilft, schädliche Substanzen aus dem Darm hinauszubefördern, indem sie Gifte an sich bindet.
Schwarzkümmelöl wird sehr gerne angeboten, aber bitte nur kurweise anbieten! 1 Tropfen/10 kg Körpergewicht reicht, ansonsten kann eine Vergiftung der Leber eintreten. Eine Überdosierung kann zu Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Problemen führen, also genau zu den Symptomen, die wir eigentlich lindern möchten.
Heilerde beruhigt und stärkt Magen und Darm.
Leinsamen oder Flohsamenschalen können bei Verstopfung angeboten werden.
Ulmenrinde – Slippery Elm: sollte eine halbe Stunde vor dem Fressen verabreicht werden (Pulver). Hilft sehr gut bei Magen-Darm-Beschwerden, wie du in dem Blogartikel von Paulina über Balous Magen-Darm-Hölle nachlesen kannst.
Bachblüten bei Magen-Darm-Beschwerden
Wegwarte – Chicory: bei Schwäche des Verdauungstrakts und Durchfall
Tausendgüldenkraut – Centaury: bei Magen-Darm-Problemen, Blähungen, Koliken, Verdauungsschwäche, Verstopfung, Gastritis, Appetitlosigkeit. Achtung: Nicht bei Magengeschwüren einsetzen!
Odermennig – Agrimony: bei Appetitlosigkeit, Darmprobleme, Durchfall, Magenprobleme, Verdauungsstörungen, wirkt entzündungshemmend
Es gibt unzählige Kräuter, Vitalpilze, Bachblüten, die bei Magen-Darm-Problemen helfen können. Wichtig ist immer, sich ein Gesamtbild zu machen. Falls du dir unsicher bist, es gibt viele gut ausgebildete NaturheilkundeberaterInnen, die dir sicher gerne weiterhelfen.
Fazit
In erster Linie würde ich mir mal die Ernährung des Hundes genau anschauen, denn hier werden oft schon die ersten Ursachen bekämpft. Natürliche Unterstützung mit Kräutern, Vitalpilzen, Aromaölen und Bachblüten kann ebenfalls Wunder wirken. Es gibt unzählige Mittel, die den Hund bei Magen-Darm-Problemen unterstützen, was auch in manchen Fällen sehr sinnvoll ist, bevor man gleich zur Chemiekeule greift.
Sollten jedoch irgendwelche Nebenerscheinungen wie Fieber, Benommenheit, Krämpfe oder extremes Speicheln auftreten, nicht warten, ab zum Tierarzt/zur Tierärztin!
Photo by Ryan Stone on Unsplash
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