100 Gründe warum jeder Hundehalter zu einem Hundetrainer gehen sollte

Es ist mir ein ganz großes Anliegen, dass jeder Mensch egal ob HundehalterIn oder HundetrainerIn diesen Text liest. Die folgenden 100 Gründe sollte sich jede/r, der/die mit Hunden arbeitet, vor Augen führen. Wir alle lieben unsere Vierbeiner und ich bin ganz sicher, wir alle wollen nur das Beste für sie. Bitte lest diesen Artikel auch immer als Anregung zum Nachdenken. 

Manchmal passiert es. Ganz unverhofft.

Ich bin privat mit meiner Hündin unterwegs und wir treffen auf einen oder mehrere Hundehalter oder auch Hundehalterinnen mit ihren Hunden. Man tauscht sich aus. Meistens und wenig überraschend geht es in diesen Gesprächen um Hunde. Es geht um alltägliches, um lustiges und manchmal auch um ernste Themen, wie zum Beispiel um Verhaltensthemen beim Hund. In solchen Momenten höre ich immer ganz genau hin. 

Nicht etwa, weil ich Hundetrainerin bin oder gar einen Neukunden an Land ziehen will.

Ganz im Gegenteil, denn ich lege erst mit meiner Arbeit los, wenn ich dazu einen klaren Auftrag erhalte. Während vieler solcher Gespräche kam es immer wieder vor, das dem- oder derjenigen nahegelegt wurde sich doch an eine Hundetrainerin oder einen Hundetrainer zu wenden. 

In den meisten Fällen kamen Gründe weshalb sie keine Hundetrainer / keine Hundetrainerin wollen oder gar brauchen. 

Einige von diesen Aussagen haben mich durchaus verwundert.

Weshalb ich mich dafür entschieden habe nicht nur die Sinnhaftigkeit, sondern auch die Notwendigkeit meines Berufes klarzustellen.

Gänsehaut-Aussage Nummer 1: „Ich brauch keinen Hundetrainer / keine Hundetrainerin.“

Das ist mir ehrlich gesagt eine der liebsten Aussagen. Wenn man es ganz genau nimmt, braucht kein Mensch einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin. Jeder Mensch kann mit seinem Hund richtig umgehen. Funktioniert doch seit tausenden von Jahren schon. In der Urzeit gab es auch keine Hundetrainer / Hundetrainerinnen. Eh nicht, da hatten Hunde aber ganz andere Funktionen als heute.

Früher war ein Hund eine Art „Werkzeug“. Er sollte eine Aufgabe erfüllen. Der Hund stammt vom Wolf ab und war entsprechend wild, meist noch nicht wirklich gezähmt und sollte das bis zu einem gewissen Punkt auch bleiben. Er sollte eben einfach funktionieren. Aber auch damals gab es schon Menschen die mit Hunden besser konnten als andere, damit war sozusagen der Beruf des Hundetrainers / der Hundetrainerin entstanden.

Im Laufe der Jahrtausende wandelte sich das Verhältnis zwischen Hund und Mensch. Heute hat man einen Hund:

  • als Freund für alle Fälle.
  • als Begleiter im Alltag.
  • als Trainingspartner für die Bewegung an der frischen Luft.
  • weil es gut für die eigene Psyche ist.
  • weil man leichter andere Menschen kennen lernt.

Und es gibt sicherlich noch viele andere Gründe. Alles in Allem ist ein Hund, für die meisten Menschen, heute kein Gebrauchsgegenstand oder Werkzeug mehr. Berufe mit Hunden und die klassischen Hofhunde auf Bauernhöfen sollen hier einmal ausgenommen sein.

Gänsehaut-Aussage Nummer 2: „Wofür brauche ich jetzt einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin?“

Ich kann das ja selbst. Ich kann meinen Hund abrichten. „Abrichten“ – ist ein Ausdruck der sicherlich ins letzte Jahrtausend gehört. Mit dem Hund in die Hundeschule zu einem Hundetrainer / einer Hundetrainerin gehen. Das finde ich schöner. Es geht dir als Hundehalter / Hundehalterin ja am Ende darum, dass du einen Partner gewonnen hast, nämlich deinen Hund.

Das funktioniert aber nur wenn die Hundetrainer- / Hundetrainerinnenarbeit eine Gute war. Euer Trainer / eure Trainerin hat seinen / ihren Job dann gut gemacht, wenn ihr nach der Ausbildung ein besseres Team seid als davor. Ja, ihr gemeinsam, du und dein Hund. Das ist auch ein Grund weshalb ich Hundetrainerin geworden bin.

So, aber jetzt für all die Hundehalter / Hundethalterinnen die es genauer wissen wollen, hier einmal der ein oder andere Grund. Mal schauen wie viele es werden, 100 ist ja schon eine Herausforderung

100 Gründe, warum jeder Hundebesitzer / jede Hundebesitzerin zu einem Hundetrainer / einer Hundetrainerin gehen sollte

Die Basis-Gründe:

1. Für eine bessere Hund-Mensch-Bindung.
2. Um den Hund zu erziehen und auszubilden.
3. Damit du deinen Hund besser verstehst.
4. Damit dein Hund dich besser lesen kann.
5. Um effizienter und schneller mit dem Hund ans Ziel zu kommen.
6. Weil du Probleme mit deinem Hund hast.
7. Weil der Hund ein Problem mit dir hat.
8. Weil du allgemein Hilfe suchst.

Das werden so sicherlich die ersten Gründer sein, oder? Ich wollte jetzt einmal etwas allgemeiner bleiben. In meiner täglichen Praxis als Hundetrainerin habe ich festgestellt, dass Hundehalter / Hundehalterinnen entweder mit der allgemeinen Frage nach Hilfe kommen oder ein ganz konkretes Problem haben.

Die Fortgeschritteneren-Gründe:

Viele Menschen rufen auch an, weil sie noch gar keinen Hund haben, aber gerne einen hätten. Sie wollen sich informieren. Gott sei Dank bevor sie einen Hund kaufen oder aus dem Tierschutzhaus holen.

  9. Sie suchen Beratung welcher Hund überhaupt zu ihnen und ihren Lebensumständen passt.
10. Sie wollen wissen was sie alles brauchen bzw. worauf zu achten ist, wenn Sie einen Hund kaufen.
11. Welche Besonderheiten es gibt, wenn man einen Hund aus einem Tierheim zu sich nimmt.
12. Sie wollen wissen was es zu beachten gilt, wenn man einen Hund aus dem Ausland aufnimmt.
13. Sie haben ein Kind und überlegen einen Hund zu kaufen. Fragen sich wie das geht.
14. Oder, haben einen Hund und erwarten Familienzuwachs und wollen wissen wie sie den Hund darauf vorbereiten können.
15. Wollen einen zweiten Hund aufnehmen.
16. Es werden zwei Haushalte zusammengelegt und in beiden gibt es ein Haustier, vielleicht eine Katze. Wie geht man damit um?

So viele Fragen die sich da stellen. Ich bin ganz sicher du findest hier noch viel mehr Gründe. Das gehört auch alles zur Arbeit als Hundetrainer / Hundetrainerin.

Die Ausbildungs-Gründe:

Da gibt es dann grundsätzlich zwei Richtungen warum man einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin aufsucht. Entweder will man einen Beruf mit Hunden ergreifen oder man will seinen Hund ausbilden.

17. Um den Hundeführerschein zu machen (AT).
18. Um ein Praktikum als Hundetrainer / Hundetrainerin zu machen.

Um meinen Hund für unterschiedliche Hundjobs auszubilden als

19. Assistenzhund
20. Blindenhund
21. Jagdhund
22. Schutzhund
23. Rettungshund
24. Lawinensuchhund
25. Herdenschutzhund
26. als Arbeitshund in der Schäferei
27. als Arbeitshund bei der Viehzucht (kommt zwar bei uns eher selten vor aber trotzdem)

Einige dieser Kurse bedürfen aber auch spezialisierter Trainer / Trainerinnen, sodass du sie nur mit entsprechender Erfahrung und Prüfung anbieten kannst. Aber man braucht ja noch Ziele für die Zukunft, oder?

Generell gilt natürlich auch, dass jemand einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin aufsucht um:

28. dem Hund die Grundkommandos / Grundlagen (ich sage lieber Signale) beizubringen

a. Sitz
b. Platz
c. Fuß
d. Steh
e. Aus
f. Hier

29. Und weitere Signale zu erlernen

a. Auf den Platz
b. Platz und leg dich
c. Bleib
d. Voraus
e. Spring

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Die „Es-könnte-auch-anders-gehen“-Gründe:

Hunde verhalten sich nicht immer logisch. Sie lernen aus der Reaktion der Menschen auf ihr eigenes
Verhalten. Daher gehen Hundehalter / Hundehalterin zum Hundetrainer / Hundetrainerin weil ihr
Hund:

30. nicht zur Ruhe kommt
31. ständig bellt
32. an der Leine zieht
33. unrein ist
34. alles vom Boden frisst
35. ständig aus unerfindlichen Gründen wegläuft
36. ausreißt um jagen zu gehen
37. Probleme mit Artgenossen hat
38. nicht alleine bleiben kann
39. ein Ressourcenproblem hat
40. alle Menschen anspringt
41. sehr stark auf Geräusche reagiert
42. Probleme mit unterschiedlichen Objekten hat
43. wieder einmal den Briefträger, Paketboten oder so verjagt

Ziel ist es jeweils ein Alternativverhalten zu fördern. Schließlich wollen wir ja unsere Pakerl und Briefe
bekommen und nicht zuschauen müssen, wie die Boten alle Reißaus nehmen, oder?

Die „Ich-möchte-etwas-mit-meinem-Hund-unternehmen“-Gründe:

Hundehalter / Hundehalterin kommen auch einfach um Kurse zu besuchen. Sie wollen mit ihrem Hund etwas unternehmen wie:

44. Einen Welpenkurs (damit sich falsche Verhaltensweisen nicht manifestieren)
45. Junghundekurs
46. Medicaltraining
47. Alltagstraining
48. Grundgehorsam
49. Grundausbildung
50. Grunderziehung
51. Tricks und Übungen für den Spaß
52. Apportieren lernen
53. Ängste und Unsicherheiten des Hundes beheben
54. Ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten abbauen
55. Zum Thema Nasenarbeit (Suchen und Finden)
56. Zum Anti-Jagd-Training

Es gibt auch hier sicherlich noch weitere mögliche Kurse. Da kann man ja auch eine ganze Menge kombinieren.

Was ist mit zusätzlichen Informationen?

Ja, man glaubt es eigentlich kaum, aber oft kommen Menschen zu einem Hundetrainer/einer Hundetrainerin einfach nur um sich Informationen oder Empfehlungen zu holen:

57. über artspezifische oder rassespezifische Merkmale ihres Hundes.
58. über Individualmerkmale ihres Hundes.
59. Übungen praktisch zu sehen und gemeinsam machen.
60. über Tierarzt / -ärztin
61. über ErnährungsberaterIn
62. über PhysiotherapeutIn
63. über HundemasseurIn
64. über NaturheilkundeberaterIn
65. über BachblütenberaterIn
66. über eine/n alternative/n Tierarzt/-ärztin 
67. über HundefitnesstrainerIn
68. über HundetrainerIn mit einem bestimmten Schwerpunkt
69. über Fachgeschäfte
70. Beratung bei Hilfsmitteln und deren Anwendungen
71. Empfehlungen für gute Lektüre

Was gibt es denn noch alles?

Ich bin ganz sicher, dass du bzw. ihr jetzt auch selbst ganz viele Ideen gesammelt habt, wieso Menschen mit Hunden einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin brauchen. Vielleicht hier noch ein paar Anregungen:

72. Wieder Spaß mit dem Hund haben.
73. Ehrlich über belastende Themen sprechen.
74. Mehr über Körpersprache – die eigene und die des Hundes zu erfahren.
75. Wie werden Hunde artgerecht gehalten?
76. Mehr über Tierschutz zu erfahren.
77. Neue Ideen für die gemeinsame Zeit (Spiele, Beschäftigungsmöglichkeiten).
78. Das eigene Timing zu verbessern, wenn es ums Belohnen geht.
79. Ganz allgemein seinen eigenen Horizont erweitern.
80. Seinem Hund bei Ängsten und Unsicherheiten helfen können.
81. Seinen Hund alltagsfit zu machen (Öffis, Auto, Lokal, Einkaufszentrum etc.).
82. Um einen fundierten und individuell angepassten Trainingsplan zu erhalten.
83. Um eine auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Analyse und Einschätzung zu meinem Hund zu erhalten.
84. Der Hund lernt Signale und Verhaltensweisen wesentlich schneller, wenn ihm ein Profi dabei hilft, die Übungen zu verstehen.
85. Den, individuell angepassten, Trainingsplan gemeinsam durch zu arbeiten.
86. Unsicherheiten oder Probleme mit dem Hund zu lösen bzw. diese zu verbessern.
87. Sich auf die Pubertät des Hundes vorzubereiten.
88. Mit dem Hund gemeinsam aktiv zu sein (Hundesport, Gruppenwanderungen).
89. Mich und den Hund auf eine Leistungsprüfung gezielt vorzubereiten
90. Als Züchter einen Trainer des Vertrauens empfehlen zu können.
91. Lernen wie man Signale richtig gibt.
92. Meinen Hund fit für den Tierarztbesuch machen.
93. Meinen Hund fit für den Urlaub oder eine Reise machen.
94. Eine Reiseplanung zu machen, wenn ich unsicher bin, ob mein Hund das schon schafft.
95. Vorbereitung auf Veränderungen wie Krankheit oder Alter des Hundes.
96. Andere Hundehalter / Hundehalterinnen (Gleichgesinnte) kennen lernen (bei Gruppentrainings oder Socialwalks).
97. Wie gehe ich mit Aggressionen des Hundes um?
98. Dem Hund gezielt und kontrolliert gute Begegnungen ermöglichen können.
99. Einen guten Start in die Erziehung zu ermöglichen.
100. An der eigenen Führungsstärke und Kompetenz arbeiten.

Fazit

Wie du siehst gibt es viele Gründe, warum Menschen zu Hundetrainern / Hundetrainerinnen gehen können oder sollten. Ein Beruf mit Hunden ist vielfältig und befriedigend. Nicht einfach nur ein Hundejob oder Job mit Hunden. Die Hundetrainerarbeit / Hundetrainerinnenarbeit ist weit mehr. Für mich ist es die Erfüllung eines Traums als Hundetrainerin zu arbeiten (Link).

Ich hab in einem meiner ersten Artikel (Link) hier eine Hommage an den Beruf des Hundetrainers / der Hundetrainerin geschrieben. Ich kann es hier nur nochmal wiederholen. Es ist wunderbar mit Hunden und Menschen zu arbeiten. Wenn ich miterlebe wie sich die Bindung Hund-Mensch weiterentwickelt, dann springt mein Herz jedesmal vor Freude. 

Ich habe dir jetzt 100 Gründe aufgezählt wieso Menschen einen Hundetrainer / eine Hundetrainerin aufsuchen können und du wirst vermutlich noch unzählige weitere Gründe finden oder schon gefunden haben.

Letztendlich liegt es jetzt aber an dir selbst zu entscheiden was dir wichtig ist. Wir sind jedenfalls mit viel Herz, Liebe und Verständnis für dich und deine Individualität da. Ich freu mich schon darauf dir mehr vom Leben als Hundetrainerin und meinem Beruf zu erzählen.

Deine Jana

Jana Pycha

Hallo! Ich bin Jana Pycha! 🙂 Und als akademisch geprüfte Kynologin und Hundetrainerin habe ich mein Leben ganz und gar den Hunden verschrieben. Dein Herz pocht auch für Hunde? Dann ist meine Online-Ausbildung zur/zum HundetrainerIn vielleicht das Richtige für dich! 🙂

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