Vitalpilze selbst züchten
Wie jeder, der mich auch nur so ein bisschen kennt, längst weiß, bin ich fasziniert von Vitalpilzen und auch mein Balou liebt sie heiß. Seit ich meinem Hund Vitalpilze anbiete, kann ich beobachten, wie er sich immer besser und besser fühlt – dass ich davon genauso begeistert bin, versteht sich sicherlich von selbst!
Deshalb habe ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, selbst Vitalpilze daheim zu züchten! Zwar kann man sie auch bequem im Internet bestellen und ich war mit der Qualität auch eigentlich immer zufrieden, aber irgendwann hat mich die Neugier doch übermannt. Außerdem wollte ich sehen, ob ich das überhaupt kann. Also fiel mein Entschluss schnell. Wie es mir damit ging und wie ich selber Vitalpilze für meinen Hund gezüchtet habe, möchte ich dir hier verraten.
Vitalpilz meiner Wahl: der Shiitake
Viele kennen ihn aus leckeren Gerichten der asiatischen Küche: den Shiitake. Ich habe mich für diesen Vitalpilz entschieden, weil er ideal für Anfänger sein soll.
Ich selbst hatte schließlich noch keine Erfahrung mit dem selbstständigen Anbau von Vitalpilzen, somit hat sich der Shiitake besonders gut angeboten, denn dieser benötigt im Gegensatz den anderen Vitalpilzen weniger Luftfeuchtigkeit und das sonst so wichtige Gewächshaus kann mit einem Filtersack ersetzt werden.
Wirkung und Inhaltsstoffe des Shiitake
Der japanische Name „Shiitake“ setzt sich aus „Take“ (= Pilz) und „Shii“ (= Pasania-Baum) zusammen und bedeutet wörtlich übersetzt „Pilz, der auf dem Baum wächst“. Der Shiitake ist in Japan, Korea und China beheimatet und ist der Bevölkerung in seinen Eigenschaften schon seit circa 2.000 Jahren bekannt. Kein Wunder, dass er auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als wichtiges Heilmittel gilt.
Diesen Pilz könnte man auch als den „Ausgleichenden“ bezeichnen. Er soll das Qi, also die Lebensenergie, regulieren und das sogenannte Yang stärken. Im asiatischen Raum stehen Yin und Yang für die zwei Lebensenergien, die stets im Gleichgewicht sein sollten. Kommt es also zu einem Ungleichgewicht, bei dem das Yang geschwächt ist, kann der Shiitake Abhilfe schaffen.
Shiitake und seine Inhaltsstoffe
Der Shiitake enthält eine ganze Reihe von gesunden Inhaltsstoffen. Vor allem ist sein Gehalt an wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Phosphor, Zink, Kalium und Calcium beachtlich. Außerdem sind viele lebenswichtige Aminosäuren darin enthalten, ebenso wie die Vitamine D, B1 und B2 und Niacin.
Wie hoch der tatsächliche Gehalt der einzelnen Inhaltsstoffe ist, hängt unter anderem von der Aufzucht und dem Trocknungsverfahren ab. Ein Grund mehr, weshalb ich mich selbst einmal daran versuchen wollte, denn bei gekauften Vitalpilzen weiß man schließlich nie, wie da genau gearbeitet wurde!
Anwendungsbereiche des Shiitake für Hunde
Die im Shiitake enthaltenen Stoffe haben eine nachgewiesene pharmakologische Wirkung. Shiitake kann sich durch das enthaltene Eritadenin positiv auf die Leber auswirken und in weiterer Folge die Blutfettwerte positiv beeinflussen.
Durch die entzündungshemmenden Eigenschaften des Shiitake ergeben sich viele weitere interessante Anwendungsbereiche: So kann er etwa bei Gelenkerkrankungen Abhilfe schaffen und eine Vielzahl von Krankheitsbeschwerden reduzieren. Mir wurde gesagt, dass viele Asiaten den Shiitake auch bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Gicht oder Arthrose einsetzen.
Auch bei Appetitlosigkeit kann mit diesem Vitalpilz nachgeholfen werden. In der traditionellen Medizin werden dem Pilz süß und neutral als Eigenschaften zugeteilt. Er soll Milz, Magen und Lunge (löst Verschleimungen) unterstützen. Außerdem fördert der Shiitake eine gesunde Darmflora, indem er das Wachstum der Laktobakterien und Bifidobakterien im Darm erhöht.
Wir wissen ja bereits, dass der Darm quasi das zweite Gehirn ist und eine gesunde Darmflora für das Wohlbefinden unserer Fellnase essenziell ist. Insofern ist der Shiitake sicherlich eine sinnvolle Ergänzung bei der Behandlung von Darmkrankheiten bei Hunden.
Generell hat der Shiitake eine positive Wirkung auf das Immunsystem des Hundes und kann daher auch beschwerdefreien Hunden angeboten werden, um Krankheiten vorzubeugen.
Shiitake für Hunde selber züchten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nun, da du weißt, wie gut sich der Shiitake auf den Körper deines Hundes auswirken kann, kannst du es sicher kaum erwarten, selbst loszulegen! Keine Sorge, ich spanne dich nicht länger auf die Folter. Ich verrate dir jetzt, wie ich Shiitake selber gezüchtet habe und wie es mir damit gegangen ist.
Das brauchst du, um Shiitake selber zu züchten
Um Vitalpilze selber zu züchten, brauchst du vor allem eins und das ist die sogenannte Pilzbrut. Dabei handelt es sich um eine Fertigkultur, die es dir einfacher macht, Vitalpilze selbst zu züchten. Diese Pilzbrut wurde frisch auf Bestellung für mich angesetzt und per Post geliefert. Es handelt sich hierbei um Frischware, die man umgehend nach Anlieferung verarbeiten sollte. Tipp: Hat man zu der Zeit keine freie Minute, hält sich die Pilzbrut maximal zwei Wochen im Kühlschrank. Meine Pilzbrut habe ich bei tyorler Glückspilze bestellt (hier klicken) und war sehr zufrieden damit.
Shiitake züchten Schritt 1: die Vorbereitung
Die Shiitake Fertigkultur wird aus dem Filterbeutel für das Myzelwachstum entnommen und auf einen Teller oder ähnliches bei Zimmertemperatur (20-25 °C) aufgestellt. Damit sie nicht austrocknet, wird dann ein größerer Beutel über die Kultur gestülpt und mit einem Wasserzerstäuber (Sprüher) von innen befeuchtet.
Shiitake züchten Schritt 2: Geduld
Die Fertigkultur wird bei Zimmertemperatur gelagert – direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, vor Wind sollte die Kultur ebenso geschützt werden. Ideal ist also ein lichtgeschützter, aber dennoch halbwegs warmer Ort in deiner Wohnung. Nach einigen Tagen habe ich die kleinen Mini-Pilze entdeckt, die sich gebildet haben. Oh, ich war so aufgeregt! Meine ersten Pilze sind gewachsen! Und ich musste nicht mal großartig etwas dafür tun!
Nun durfte ich die Filterkultur zum ersten Mal auspacken und auf einen neuen, frischen Teller stellen. Leider habe ich in der Lieferung keinen leeren Filterbeutel vorgefunden, aber ich habe einfach improvisiert und mir einen aus Folie gebastelt. Nun war die Reifung der Fruchtkörper an der Reihe. Ungefähr sieben Tage lang habe ich ein stetiges Wachstum beobachten können, dann habe ich mich dazu entschlossen, die Pilze zu ernten.
Shiitake züchten Schritt 3: Ernte
Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, haben sich die Pilze bereits leicht nach oben gewölbt. Nun war der perfekte Zeitpunkt, sie zu ernten! Empfohlen wird, die Pilze zwei- bis dreimal täglich zu ernten, denn sie sind nicht alle gleichzeitig fertig.
Die Pilze werden mit einem Messer unten am Stiel vom Substrat getrennt. Und als ich das zum ersten Mal gemacht habe, war ich sofort begeistert! Wow! Ich habe zu Hause in meinem Wohnzimmer annähernd 400g Shiitake gezüchtet!
Shiitake züchten Schritt 4: Verarbeitung
Nachdem wir die Ernte abgeschlossen haben, hatten wir die Wahl zwischen Lagerung im Kühlschrank, Einfrieren oder Trocknung. Ich habe mich für die Trocknung entschieden. Getrocknet habe ich in meinem Dörrautomaten bei ca. 40 Grad Celsius – wärmere Temperaturen hätten wertvolle Inhaltstoffe zerstört. Dazu habe ich die ganzen Pilze zuerst fein gesäubert und anschließend in die Apparatur gelegt und über mehrere Stunden getrocknet. Das hat sehr gut funktioniert und kann ich auf jeden Fall empfehlen!
Der Wasseranteil war nach der Trocknung sehr gering und ich konnte die getrockneten Vitalpilze nun in einem Gefäß mit Luftzufuhr lagern, ohne Angst haben zu müssen, dass sich Schimmel bildet. Die Gefahr besteht bei frischen Pilzen nämlich leider durchaus.
Selbst gezüchtete Vitalpilze richtig anwenden
Die getrockneten Pilze werden in einem Mörser zerkleinert und über das Futter des Hundes gegeben. Je kleiner sie zerkleinert werden, desto mehr kann der Körper aus dem Pilz gewinnen. Deshalb ist bei fertig gekauften Vitalpilzen auch die Anwendung als Pulver so beliebt. Auch das Mahlen mit einer Mühle wäre möglich, wenn du keinen Mörser hast. Du kannst sie alternativ auch mit einem Messer ganz fein schneiden – das ist aber natürlich eine ziemliche Arbeit!
Die Pilze sollten mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Dosierung unterscheidet sich je nach Größe des Hundes. Die Menge an Pilzpulver kann zwischen 800 und 3300 mg täglich liegen. Aber vor allem die Dosierung spielt in der Verabreichung eine große Rolle. Taste dich lieber langsam voran und schau, wie dein Hund auf den selbst gezüchteten Vitalpilz reagiert. Dann kannst du die Dosierung gerne nach und nach ein wenig erhöhen.
Noch mehr zu Vitalpilzen und zur genauen Dosierung erfährst du natürlich in der Dogtisch Academy!
Keine Zeit zum Selberzüchten?
Oder traust du es dir vielleicht noch nicht zu, weil du nicht gerade für deinen grünen Daumen bekannt bist? Kein Problem! Du kannst Vitalpilze für deinen Hund auch fertig kaufen, beispielsweise in Pulverform. Das ist eine beliebte Anwendungsmöglichkeit, weil du das Pulver individuell dosieren und es deinem Vierbeiner einfach unters Futter mischen kannst.
Ich bestelle meine Vitalpilze immer im Internet, aber auch in ausgewählten Fachgeschäften für Naturheilkunde kannst du fündig werden.
Mein Fazit zum Vitalpilze selber züchten:
Ich persönlich war wirklich überrascht, wie einfach es war, selber Shiitake zu züchten. Das mag wohl daran liegen, dass der Shiitake generell ein eher pflegeleichter Vitalpilz ist, oder aber auch an der fertigen Pilzbrut. Ohne die hätte ich es mir wahrscheinlich auch nicht zugetraut.
Generell war ich sehr zufrieden damit, hätte mir nur vielleicht einen separaten Filterbeutel im Lieferumfang gewünscht. Allerdings konnte ich hier improvisieren und so dennoch schnell meine eigenen Shiitake ernten. Fast ein halbes Kilo Pilze habe ich hier rausbekommen und da war ich dann doch sehr beeindruckt!
Balou hat die selbst gezüchteten Shiitake ebenso gut vertragen wie die gekauften Vitalpilze, aber das hat mich wenig gewundert.
Mein Fazit: Ich war wirklich sehr zufrieden damit und würde es auf jeden Fall wieder versuchen! Jetzt, da ich weiß, wie gut es funktioniert, Shiitake selber zu züchten, werde ich definitiv nicht mehr auf eine gekaufte Version zurückgreifen. Man hat schließlich lange was von den getrockneten Pilzen und man weiß, dass man sich hier nicht vor Zusatzstoffen oder ähnlichem fürchten muss. Vielleicht versuche ich mich das nächste Mal ja an einem anderen Vitalpilz!
Hast du schon selber Vitalpilze gezüchtet? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Lass es mich gerne wissen!
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