Mit diesen 3 natürlichen Rezepten überstehst du den nächsten Fellwechsel!

Die Temperaturen haben sich deutlich in den unteren Bereich des Thermometers verzogen und lassen uns die nahende Kälte spüren. Der Hund spürt das auch und fängt an, seinen Körper anzupassen.

Er geht wieder los – der Fellwechsel.

Was für unsere Hunde selbstverständlich und absolut natürlich ist, ist für uns als Herrchen und Frauchen eine ziemliche Nervensache. Immerhin heißt es für die armen Menschen unter uns, die keinen Staubsaugerroboter ihr Eigen nennen können, mindestens täglich staubsaugen!

Lies nun weiter und erfahre, wie du den nächsten Fellwechsel gut überstehst.

 

Wozu braucht der Hund den Fellwechsel überhaupt?  

 

Im Winter braucht der Hund Schutz vor Kälte, kaltem Wind, Schnee und Regen. Hierfür ist ein isolierendes Fell wichtig, denn anders als wir können unsere Hunde sich nicht einfach einen warmen Mantel überwerfen, bevor es nach draußen geht. Um die Funktion der Isolation zu erfüllen, lässt der Hund die Deckhaare länger werden und verdichtet seine Unterfell mit den feinen Wollhaaren.

Diese beiden Haartypen (Deckhaar und Wollhaar) wachsen gemeinsam aus einem Follikel, dabei umkreisen sechs bis zwölf Wollhaare ein Deckhaar. Ganz schön viele Haare!

Das dichte Unterfell bildet eine isolierende Luftschicht zwischen der Haut und dem auf dem Unterfell aufliegenden Deckhaar. Somit trägt der Hund eine natürliche Daunenjacke mit sich und friert selbst bei niedrigen Temperaturen nicht so schnell.

 

Wann vollzieht der Hund den Fellwechsel?

 

„Das Umziehen“ vom Sommerfell in das warme Winterfell fängt an, wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden. Der Körper sendet bestimmte hormonelle Signale aus und das Haaren beginnt. Nun sind sie überall und wir können gar nicht so oft staubsaugen, wischen oder wedeln, wie die Haare nachkommen.

Bis das komplette Fell gewechselt ist, können sechs bis acht Wochen vergehen.

Dieser natürliche Prozess ist von Hund zu Hund unterschiedlich, da zuchtbedingt die Fellstrukturen unterschiedlich aufgebaut sind.

Damit ein glänzendes, weiches, geschmeidiges und vor allem wohlriechendes Fell nachwächst, können wir den Hund mit den richtigen natürlichen Ergänzungen und einer äußerlichen Pflege unterstützen.

 

Aufbau der Hundehaare

 

Haare bestehen hauptsächlich aus wasserunlöslichen Faserproteinen, die auch Keratine genannt werden. Durch chemische Bindungen können Keratine so eine viel festere Struktur bilden, dass sie zu Krallen werden. Demnach bestehen Haare und Krallen aus denselben Substanzen, unterscheiden sich aber in ihrer Festigkeit.

Das Hundehaar können wir in den sichtbaren und den für uns unsichtbaren Teil gliedern. Der unsichtbare Teil des Haares, die Haarwurzel, ist in der Haut eingebettet und wird von den Hautzellen mit allen wichtigen Nährstoffen (Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen) versorgt.

Unter jeder Haarwurzel befindet sich eine Talgdrüse, die eine für den Hund essentielle, fettige und mit Mineralstoffen angereicherte Substanz produziert. Der entstandene Talg wird durch das Haar transportiert und sorgt für Elastizität und es wird somit bruchfester. Da der Talg durch das Haar nach außen dringt und über dem gesamten Körper verteilt wird, hat jeder Hund seinen individuellen Körperduft.

 

Richtige Ernährung für einen gesunden Fellwechsel

 

Beim Hund ist es wie beim Menschen: Ein gesundes Inneres führt zu einem gesunden Äußeren. Da beim Fellwechsel der gesamte Körper des Hundes beansprucht wird, sollten vor allem jetzt hochwertige Nährstoffe im Futternapf landen.

 

Proteine für die Keratinbildung

Damit ein gesundes, wohlriechendes Fell nachwächst, braucht der Hund eine hochwertige Proteinquelle, die viele essentielle Aminosäuren enthält. Daraus bildet der Hund das wichtige Keratin. Während des Fellwechsels ist darauf zu achten, dass die Proteinquelle hochwertig ist. Bindegewebe, Knorpel, Gelatine und Sehnen sind für den körpereigenen Aufbau an Substanz des Hundes minderwertiger als Muskelfleisch.

Hochwertige Proteinquellen stellen vor allem frisches Fleisch, Eier und Milchprodukte dar. Auch pflanzliches Protein kann der Hund verwerten. Dieses ist vor allem in proteinhaltigen Getreidesorten wie Hafer oder Quinoa enthalten.

 

Vitamine und Mineralstoffe für einen gesunden Fellwechsel

Wichtig sind auch die richtigen Mineralstoffe, vor allem Zink, Kupfer, Eisen, Kobalt. Zink, Kobalt und Eisen stecken vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Rinder- oder Kalbsleber, Rindfleisch, Käse oder Eigelb. Mit Fisch, Nüssen, Samen und Innereien versorgst du deinen Hund mit Kupfer.

Damit einher geht auch die Versorgung mit Vitaminen: Vor allem Vitamin A, Vitamin B, Biotin und Pantothensäure dürfen hier nicht fehlen. Pantothensäure und Vitamin B sind vor allem in Leber und anderen Innereien enthalten, aber auch in Fisch, Fleisch, Milchprodukten und Eiern. Vitamin A findet sich vor allem in Karotten, aber auch Spinat oder Brokkoli enthalten viel davon. Gute Biotin-Lieferanten für den Hund sind Eigelb, Leber, aber auch Haferflocken und Nüsse.

 

Hochwertige Fette bei Fell- und Hautproblemen

Auch hochwertige Fette (mit vielen ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) solltest du in die Hundenahrung integrieren. Diese wirken entzündungshemmend und sollten daher bei Fell- und Hautproblemen zum Einsatz kommen. Sie sind vor allem in Lein-, Algen- und Fischöl enthalten. Mische deinem Hund also gerne mal einen Teelöffel Leinöl unters Futter oder biete ihm fetten Fisch an!

 

Nährstoffmangel im Fellwechsel

Hat der Hund zu wenig an den oben genannten Nährstoffen, kommt es zu einem Mangel. Das Fell wird brüchig, matt, stinkt und wächst nicht mehr nach. Die Haut wird trocken, schuppig, kann Verdickungen aufweisen und ist anfälliger für Infektionen. Der Hund verliert einen wichtigen Schutz vor äußerlichen einwirkenden Faktoren.

Merkt man einen Mangel oder möchte dem Hund beim Fellwechsel helfen, können hochwertige Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren ins Futter gemischt werden. Generell solltest du darauf achten, den Nährstoffbedarf deines Hundes abzudecken und ihm gesunde, ausgewogene Kost anbieten.

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Fell- und Hautkuren: Darauf musst du achten!

 

Du kannst deinen Hund im Fellwechsel mit speziellen Kuren unterstützen. Oft werden fertige Mischungen mit Kräutern und anderen Inhaltsstoffen (u. a. Zink und Biotin) für den Fellwechsel angeboten.

Hierbei ist darauf zu achten, dass die Stoffe bioverfügbar sind, d. h. wie hoch der „Up-take“ – die Aufnahme in den Körper – ist.

Bei der Einnahme solcher Kuren ist auf Überdosierung zu achten – die Kur sollte nicht länger als vier Wochen angewendet und auch nur alle sechs Monate wiederholt werden. Ist die Kur aus Kräutern zusammengemischt, ist es gut, vorab zu testen, ob der Hund auf eines dieser enthaltenen Kräuter allergisch reagiert.

 

3 Fellwechsel-Rezepte für die äußerliche Pflege mit natürlichen Produkten:

 

Wir können unsere lieben Vierbeiner im Fellwechsel nicht nur mit einer gesunden Ernährung unterstützen, sondern auch von außen zu einem glänzenden, wunderschönen Fellkleid beitragen. Hierfür möchte ich dir nun drei Rezepte vorstellen, die sich bei mir besonders bewährt haben.

 

Fellwechsel-Rezept Nr. 1: Leinsamen

 

Wer hätte gedacht, dass Leinsamen, die normalerweise bei Verdauungsproblemen eingesetzt werden, auch von außen wirken? Die Samen eignen sich durch ihre natürliche Eigenschaft, Gele zu bilden, und die darin enthaltenen Inhaltsstoffe für die Haarpflege. Das darin enthaltene Vitamin A sowie B-Vitamine und Lignane pflegen das Fell und wirken entzündungshemmend.

Ja, es ist zwar eine etwas glibberige Angelegenheit, aber es ist immerhin wirklich (!) natürlich. Je nach Hundegröße wirst du mehr oder weniger von dem Wasser-Leinsamen-Gemisch benötigen.

 

So geht die Leinsamenkur fürs Hundefell

Mische 4 EL Leinsamen mit 1 Liter Wasser und lass es über Nacht stehen (natürlich kannst du es auch in der Früh ansetzen, um es am Nachmittag anzuwenden).

Wenn du so weit bist, schmierst du deinen Hund mit diesem Gemisch langsam und gleichmäßig ein. Nun kommt der etwas schwierige Part: Es muss mindestens zehn Minuten einwirken. Versuche dabei, deinen Hund mit Leckerlis oder Streicheleinheiten abzulenken. Genießt die gemeinsame Zeit.

Nach der Einwirkzeit wird das Gel mit lauwarmem Wasser ausgewaschen und der Hund trocken gerubbelt.

 

Fellwechsel-Rezept Nr. 2: Ackerschachtelhalmkur

 

Ackerschachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt, er enthält Kieselsäure und Flavonoide. Dieses Kraut wird oftmals zur Wundheilung eingesetzt. Durch die enthaltenen Stoffe wird das Fellkleid von außen verschönert. Die Haut wird durchblutet, kleine Risse können abheilen und das Haarwachstum geschieht problemlos.

Kein Ackerschachtelhalm zu finden? Kein Problem, denn es gibt noch mehr Kräuter, die sich positiv auf das Fell auswirken können!

Mische dafür einfach Rosenblüten (4 Teile), Zitronenmelisseblätter (1 Teil) und Lavendel (2 Teile) zusammen, übergieße die Kräuter mit heißem Wasser, lass es ziehen und abkühlen, übergieße das Fell deines Hundes damit, massiere ihn, gib ihm einen Schmatzer, spüle es aus, trockne ihn und genieße das wohlig weiche Fell!

 

Zutaten für die Ackerschachtelhalm-Fellkur

• 10 gestrichene EL Ackerschachtelhalm (getrocknet)

• 1 Liter Wasser

 

So geht die Ackerschachtelhalm-Fellkur

Koche das Wasser und übergieße die getrockneten Ackerschachtelhalme damit. Lass es mindestens 15 Minuten stehen. Danach kann du die Rückstände der Kräuter absieben (ist aber grundsätzlich nicht notwendig).

ACHTUNG: Bevor du die Kur über das Fell verteilst, solltest du unbedingt kontrollieren, ob sie abgekühlt ist. Bitte riskiere keine Verbrennungen! Verteile das Gemisch vorsichtig auf dem gesamten Körper des Hundes. Gönn ihm eine Massage und lass es einige Minuten einwirken. Danach kannst du es mit Wasser ausspülen.

 

Fellwechsel-Rezept Nr. 3: Hilfe bei fettigem Fell

 

Jetzt wird es schnell, günstig und einfach, ABER dreckig!

Sollte dein Hund sehr talgiges Fell haben, kannst du diese Kur anwenden. Doch eins soll dir gesagt sein: Sie trocknet aus! Heilerde zieht überschüssiges Fett auf und trocknet aus. Also pass bitte auf, ob diese Kur auch wirklich für deinen Hund geeignet ist. Neigt er generell zu trockenem Fell oder juckender Haut, würde ich von dieser Kur abraten.

 

Das brauchst du für die Fellkur:

• 10 EL feine Heilerde (zu finden in der Apotheke oder im Reformhaus)

• 1 Liter lauwarmes Wasser

 

So wendest du die Fellkur an:

Easy – du fügst die 10 EL Heilerde ins Wasser und rührst gleichmäßig um. Es wird ein bräunlicher, dickflüssiger „Gatsch“. Diesen verteilst du über dem Körper des Hundes und lässt ihn einwirken. An empfindlichen Körperstellen mit sehr dünner Haut sollte die Heilerde nicht zu lange einwirken. Nach der Einwirkzeit wird die Heilerde aus dem Fellkleid ausgewaschen. Überschüssiges Fett sollte nun entfernt sein.

 

Fazit

 

Der Fellwechsel ist für die meisten Hundebesitzer eine nervige Angelegenheit, aber zum Glück ansonsten ziemlich harmlos.

Um deinen vierbeinigen Liebling in dieser Phase zu unterstützen, solltest du gerade jetzt besonders auf eine gesunde Ernährung mit hochwertigem Protein, ungesättigten Fettsäuren, Zink und Biotin achten. Äußerlich kannst du ihn mit einem meiner drei Fellkuren unterstützen und sein Fellkleid geschmeidig und glänzend halten. Ich bin mir sicher, es ist auch für deinen Hund das Richtige dabei!

Paulina Adamczyk

Als zertifizierte Heilkräuter-, Vitalpilz- & Aromaöl-Beraterin für Hunde ist es mir eine Herzensangelegenheit, Hundebesitzern mehr Wissen über unsere Natur näher zu bringen. Das ist mein persönliches „Warum“ für diesen Blogartikel. Noch mehr dazu lernst du in unserer Online-Ausbildung.

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