Hunde stubenrein kriegen

Ach, die lieben Welpen – sie sind einfach zuckersüß! Und auch, wenn mal ein Missgeschick passiert, das die Wohnung unter Wasser setzt (und ja, das wird sehr wahrscheinlich passieren!), kann man ihnen auch nicht so wirklich böse sein. Sollte man auch nicht. Dennoch müssen die Kleinen früher oder später lernen, dass die Wohnung kein Platz zum Pipimachen ist.

Viele sind mit dieser Situation ein bisschen überfordert – was ich gut verstehen kann. Aber bis jetzt ist noch so ziemlich jeder Hund stubenrein geworden. Ich verrate dir, wie du deinen Hund stubenrein bekommst.

 

Wie lange dauert es, einen Hund stubenrein zu bekommen?

 

Die meisten Hunde können erst ab einem Alter von etwa vier Monaten ihre Blase und ihren Darm kontrollieren. Bis man den Hund stubenrein kriegt, kann es also eine Zeit dauern. Wie lang, das kann man so pauschal nicht sagen, weil es immer sehr auf den Hund und seine persönliche Geschichte ankommt.

Meistens dauert es nur ein paar Wochen, den Hund stubenrein zu kriegen. Aber es kann auch sein, dass der Hund bis zu einem Jahr noch hin und wieder in die Wohnung macht. Dies hat meist psychologische Gründe: Wenn die Eingewöhnung beispielsweise sehr aufregend war oder er mit unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert wurde – oder wenn die BesitzerInnen einfach nicht rechtzeitig genug nach Hause gekommen ist.

Behalte nur bitte im Hinterkopf, dass dein Hund nie in die Wohnung macht, um dich zu ärgern!

 

Wird ein Hund von alleine stubenrein?

 

Es gibt viele HundebesitzerInnen, die mir erzählen, dass ihr Welpe von Beginn an sauber war und nie eine Pfütze in der Wohnung hinterlassen hat. Das kann durchaus sein, ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Wenn du einen solchen Hund hast, gratuliere ich dir! Ansonsten helfen dir meine Tipps, die ich gleich verraten werde 🙂 

 

Tipps: So wird dein Welpe stubenrein

 

Ich möchte dir nun konkrete Tipps geben, wie du deinen Welpen (schneller) stubenrein bekommst. Bei mir und Balou hat dies wunderbar funktioniert und ich bin mir sicher, mit ein bisschen Geduld wird das auch bei deinem Welpen super klappen!

 

Tipp Nr. 1: Alle zwei Stunden rausgehen

Dein Welpe muss ein bisschen öfter nach draußen als ein erwachsener Hund. Das ist ganz normal, vor allem, da gerade saugstark wirkende Teppiche auf die Kleinen eine unglaubliche Faszination ausüben.

Da hilft es, deinem Welpen zuvorzukommen, indem du alle zwei Stunden mit ihm nach draußen gehst. Vor allem nach dem Fressen, Trinken, Schlafen oder Spielen müssen Welpen sich häufig entleeren.

Ein Anzeichen dafür, dass die Blase deines Welpen voll ist, ist, wenn er beginnt, im Kreis zu laufen und am Boden zu schnüffeln – dann solltest du ihn schnellstens nach draußen bringen. Heb ihn dann einfach hoch und trag ihn zu dem Platz, an dem er sich lösen soll.

 

Tipp Nr. 2: Lass deinen Welpen in deiner Nähe schlafen

Gerade die Nächte sind anfangs noch eine große Herausforderung. Während wir meist selig acht Stunden vor uns hinschlummern (oder es zumindest sollten), ist es für Welpen etwas schwieriger, für so lange Zeit ihren Harndrang zu unterdrücken.

Deshalb mein Tipp: Lass deinen Welpen die Nächte zunächst in deiner Nähe verbringen! Du kannst entweder sein Körbchen ins Schlafzimmer stellen oder du ziehst die ersten Nächte zu ihm ins Wohnzimmer. So bekommst du besser mit, wenn er nachts muss. Wenn du ein Muster erkennst, kannst du dir auch schon einen Wecker stellen, um ihm zuvorzukommen.

 

Tipp Nr. 3: Richte einen festen Löseplatz ein

Mach es deinem Welpen am Anfang so einfach wie möglich und richte ihm einen festen Löseplatz in der Nähe deiner Wohnung ein. Das kann beispielsweise eine Ecke im Garten oder ein Feldweg neben deiner Wohnung sein.

Er wird den Platz bald mit dem Lösen assoziieren und lernen, dass er sein Geschäft dort verrichten soll. Setze ihn immer am selben Ort ab und warte, bis er sich löst.

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Tipp Nr. 4: Führe ein „Lösewort“ ein

Du kannst deinem Hund auch beibringen, sein Geschäft auf dein Kommando hin zu verrichten. Wenn du deinem Hund immer vor dem Pipimachen ein bestimmtes Lösungswort (z. B. „Mach fein“) sagst, wird er dies irgendwann mit der Handlung verknüpfen.

Das ist gerade vor längeren Autofahrten praktisch, da sich dein Hund vorab nochmal entleeren kann und du entspannter fahren kannst.

Du kannst statt einem Lösungswort übrigens auch einen Clicker verwenden!

 

Tipp Nr. 5: Viel loben!

Ich bin ein Fan von positiver Verstärkung – und habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunden genauso geht. Deshalb bitte nicht vergessen, deinen Hund für sein vorbildliches Verhalten zu loben, wenn er sein Geschäft draußen verrichtet!

Wichtig dabei ist, ihn mit ruhiger Stimme zu loben, damit er weiß, dass er alles richtig gemacht hat – bitte keine lauten Jubelschreie, auch wenn dir danach ist! Der Hund könnte sonst sein Geschäft unterbrechen oder gar Angst bekommen.

Du kannst ihm auch ein Leckerli anbieten, wenn du besonders positiv verstärken möchtest. Achte dabei aber darauf, die Kalorien in seine Tagesration einzurechnen, damit dein Welpe nicht zu schnell wächst!

 

Tipp Nr. 6: „Pipimatte“ für hohe Wohnetagen

Nicht alle von uns haben das Glück, einfach nur die Tür zu öffnen und schon im Freien zu sein. Manche wohnen auch in Städten und höheren Etagen. Die Chance, dass der Welpe sich da im Freien entleeren kann, ist da natürlich etwas geringer.

Allerdings gibt es auch hierfür eine Lösung: Du kannst deinem Hund beispielsweise eine Wanne mit flachem Rand einrichten, die du mit Zeitungspapier auslegst. Diese kannst du in der Nähe deiner Eingangstür oder der Balkontür aufstellen.

Aber Achtung: Bitte die Nachbarn eventuell vorwarnen, damit es keinen Nachbarschaftsstreit gibt!

 

Was tun, wenn mal ein Missgeschick passiert?

 

Ich vergleiche einen Welpen hier gerne mit einem Baby: Deinem Baby würdest du auch niemals böse sein, wenn es mal nicht in die Windeln macht, sondern etwas daneben geht. Einfach wegwischen und das Ganze nicht großartig kommentieren. Und genau mit dieser Einstellung solltest du auch reagieren, wenn dein Hund doch mal auf den Boden uriniert.

Leider bekomme ich oft mit, dass HundebesitzerInnen ihre Welpen verbal oder gar körperlich bestrafen, wenn ihnen ein solches Missgeschick passiert. Ich bin ohnehin kein großer Fan von Strafen – und körperliche lehne ich sowieso vehement ab! – aber gerade im Welpenalter kann man damit vieles beim noch so kleinen Hund auslösen.

Wenn du mit deinem Welpen schimpfst oder ihn gar bestrafst, kann es sein, dass er nicht weiß, wofür du ihn bestrafst, oder unsicher werden, weil du für ihn willkürlich böse ist – für ihn ist ja noch alles neu und er weiß nicht, dass er nicht auf den Teppich urinieren soll.

Deshalb: Bitte bitte nicht bestrafen!

 

Fazit

 

Welpen stubenrein bekommen ist sicher nicht die schönste Aufgabe in der Hundeerziehung, aber so schlimm ist es auch wieder nicht! Meist ist die Angelegenheit in wenigen Wochen schon wieder vorbei und du wirst danach unglaublich stolz auf dich und deinen Kleinen sein. Durchhalten zahlt sich aus!

Wenn du dich an meine Tipps hältst, sollte es auch ganz schnell gehen, da bin ich mir sicher! Bleibe stets geduldig und wertschätzend mit deinem Hund, dann wirst du ihn sicher schnell stubenrein kriegen.

 

Photo by Alvan Nee on Unsplash

Paulina Adamczyk

Als zertifizierte Heilkräuter-, Vitalpilz- & Aromaöl-Beraterin für Hunde ist es mir eine Herzensangelegenheit, HundebesitzerInnen mehr Wissen über unsere Natur näher zu bringen. Das ist mein persönliches „Warum“ für diesen Blogartikel. Noch mehr dazu lernst du in unserer Online-Ausbildung.

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