Was du über Welpenfutter wissen musst

Die Kleinsten haben ganz besondere Ansprüche an die Ernährung – das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde. Immerhin sollten unsere Welpen zu gesunden erwachsenen Hunden heranwachsen – da ist die richtige Nährstoffversorgung essenziell. Man kann daher nicht zu früh anfangen, sich Gedanken über die richtige Ernährung von Welpen zu machen.

In diesem Beitrag möchte ich auf die besonderen Ansprüche von Welpen eingehen und erklären, was ein gutes Welpenfutter haben sollte. Natürlich habe ich auch einige konkrete Tipps für dich.

Lies den Beitrag von vorn bis hinten oder spring direkt zu dem Punkt, der dich am meisten interessiert:

Warum gibt es Welpenfutter? 

Wann sollte man Welpen füttern? 

Wie viel soll ein Welpe fressen?

Die häufigsten Fehler bei der Welpenfütterung

Daran erkennst du ein gutes Welpenfutter

Kann man Welpen barfen?

Achtung: Welpenfutter nicht sofort wechseln!

Warum gibt es Welpenfutter? 

 

Wie schon oben angesprochen, haben Welpen ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Sie wollen schnell und vor allem gesund groß werden. Deshalb brauchen sie ausreichend Nährstoffe und vor allem die richtigen – aber bitte auch nicht zu viel davon, denn zu schnelles Wachstum ist ungesund!

Es gibt einige Nährstoffe, die für die gesunde Entwicklung des Welpen besonders wichtig sind. Ein Welpe benötigt zum Beispiel viel Energie zum Wachsen und Spielen – sogar mehr als ein erwachsener Hund. Wichtig sind auch hochwertiges Eiweiß, Kalzium und Phosphor für den Muskel- und Knochenaufbau.

Wann sollte man Welpen füttern?

 

Die Fütterung von Welpen unterscheidet sich vor allem in der Futtermenge von der eines ausgewachsenen Hundes. Zwar ist der Magen-Darm-Trakt der Welpen mit acht Wochen schon so stabil, dass er feste Nahrung verträgt, aber gerade anfangs kommt er nur mit kleinen Futtermengen zurecht.

Da ein Welpe allerdings viel Energie benötigt, solltest du ihn mehrmals am Tag füttern. Anfangs empfehlen sich vier Mahlzeiten pro Tag. Ab sechs Monaten kannst du auf drei Mahlzeiten reduzieren. Mit einem Jahr sind kleine und mittelgroße Hunde meist ausgewachsen und es reicht dann in der Regel eine Mahlzeit täglich aus. Größere Hunderassen brauchen zwei Mahlzeiten pro Tag.

Frag auf jeden Fall bei dem/der ZüchterIn oder im Tierheim nach den bisherigen Fütterungszeiten und behalte diese zumindest in der ersten Woche unverändert bei. Damit nimmst du dem Hund etwas Stress und das beugt außerdem Betteln vor.

Wie viel soll ein Welpe fressen? 

 

Wie viel dein Welpe fressen sollte, hängt von seinem Alter und seinem Gewicht ab. Viele denken sich: Okay, der Welpe wird eh nicht dick, er wird einfach nur schneller groß, wenn er überversorgt ist. Und das wird dann als Freifahrtschein gesehen, dem Welpen einfach so viel Futter anzubieten, wie er möchte.

Bitte tu das nicht! Auch im jungen Alter ist es wichtig, die Futtermenge anzupassen, sonst drohen langfristige gesundheitliche Probleme! Bei großen Hunderassen drohen verstärkt Skeletterkrankungen und Arthrosen. Außerdem neigen überfütterte Welpen später vermehrt zu Übergewicht.

Dies kannst du vermeiden, indem du dich an einer für deinen Hund erstellen Wachstumskurve orientierst. Diese kannst du dir zum Beispiel beim ersten Tierarztbesuch ausdrucken lassen. Nach dem angegebenen Sollgewicht des Hundes kannst du dann die Futtermenge bemessen.

Wichtig ist hier auch, deinen Welpen während des ersten Lebensjahres regelmäßig zu wiegen und sein Gewicht mit der Wachstumskurve abzugleichen. Wenn sein Gewicht halbwegs mit dem der Kurve übereinstimmt, machst du alles richtig.

Liegt das Gewicht deines Hundes deutlich über dem der Kurve (mindestens 10 %), dann solltest du die Futtermenge reduzieren – aber bitte so, dass dein Welpe nicht großartig hungern muss.

Ist dein Hund zu leicht, musst du meist nicht viel unternehmen – er erreicht seine vollständige Größe dann halt einfach etwas später. Nur wenn dein Hund wirklich deutlich zu klein und zu zart ist, solltest du das mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt besprechen.

Die häufigsten Fehler bei der Welpenfütterung 

 

Egal, ob du dich für ein fertiges Welpenfutter oder für die Frischfütterung entscheidest, es gibt einige Ernährungsfehler bei Welpen, die ich leider relativ häufig beobachte. Diese möchte ich dir nun aufzeigen, damit du es besser machen kannst.

 

Welpenernährungsfehler Nummer 1: Zu viel Energie

Den häufigsten Fehler bei der Welpenfütterung habe ich bereits mehrmals angesprochen: HundebesitzerInnen überfüttern ihre Welpen, da sie überschüssige Energie erst mal nicht als Fett anlagern. Deshalb werden Welpen mit Leckerlis verhätschelt und ihnen wird ein regelrechtes All-You-Can-Eat-Buffet präsentiert.

Du kannst diesen Fehler allerdings vermeiden, indem du dich streng an der Wachstumskurve deines Hundes orientierst. Halte außerdem regelmäßige Futterzeiten ein – an denen können sich sowohl du als auch dein Hund orientieren.

Denk außerdem daran, dass auch Leckerlis und Kauartikel Kalorien haben! Plane also Leckerlis und Kauartikel fest in den Ernährungsplan ein, damit du die Kalorienzufuhr unter Kontrolle hast und die Nährstoffversorgung deines Hundes nicht durcheinander bringst.

 

Welpenernährungsfehler Nummer 2: Zu wenig Mikronährstoffe

Außerdem beobachte ich häufig, dass die Zufuhr an Mikronährstoffen des Welpen zu wenig Beachtung erfährt. Welpen haben im Gegensatz zu erwachsenen Hunden einen erhöhten Bedarf an Kalzium und Phosphor. Eine Über- oder Unterversorgung kann hier zu schweren gesundheitlichen Schäden führen! Deshalb solltest du diesen Punkt immer gut im Blick haben!

Bei Fertigfutter kannst du diesen Fehler recht einfach vermeiden, indem du zu einem ausgewogenen Alleinfutter für Welpen greifst, dessen analytische Bestandteile ganz klar aufgelistet sind. So kannst du die Gehalte auf den ersten Blick erkennen und dich für das richtige Welpenfutter entscheiden.

Den Bedarf an Nährstoffen solltest du für deinen Welpen individuell nach NRC-Bedarfszahlen ermitteln oder von einem/einer HundeernährungsberaterIn ermitteln lassen. Wie das geht, erklären wir genau in unserem BARF-Online-Kurs oder in der Ausbildung zum/zur HundeernährungsberaterIn.

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Daran erkennst du ein gutes Welpenfutter 

 

Ich verweise hier auch gerne auf meine allgemeinen Tipps, wie man ein gutes Fertigfutter für Hunde erkennt.

Selbstverständlich solltest du auch bei deinen Welpen auf eine offene Deklaration achten! Damit ist gemeint, dass der Hersteller genau aufschlüsselt, welche Komponenten in welchem Verhältnis im Futter enthalten sind. Ist dies nicht gegeben, hat der Hersteller meist etwas zu verbergen, etwa dass er nicht ganz hochwertiges Fleisch verwendet.

Wichtig ist bei einem Welpenfutter auch der Energiegehalt, da Welpen, wie gesagt, mehr Energie brauchen als erwachsene Hunde.

Welpen brauchen außerdem viel Eiweiß, um gesund wachsen zu können, deshalb solltest du auch auf einen hohen Eiweißgehalt Wert legen. Dieses sollte aufgrund des besseren Aminosäuremusters aus tierischen Quellen (beispielsweise magerem Fleisch) stammen.

Achte auch darauf, ein Welpenfutter zu wählen, das zu deiner Hunderasse passt, denn es gibt Futter für kleine, mittelgroße und große Hunderassen. Große Hunderassen brauchen nämlich beispielsweise verhältnismäßig mehr Kalzium als kleinere Rassen. Letztere sind außerdem schneller ausgewachsen und können schneller auf „normales“ Hundefutter umgestellt werden.

Behalte auch das Calcium-Phosphor-Verhältnis des Welpenfutters im Auge! Dies liegt idealerweise zwischen 1,3:1 und 1,8:1.

Achte außerdem darauf, ein sogenanntes Alleinfutter zu wählen – nur dieses stellt deinem Welpen alle Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung und du brauchst keine Mineralstoffzusätze oder andere Supplemente. Achtung vor dem Begriff „Komplettfutter“ – dieser ist etwas irreführend, da es sich hier nicht um ein Alleinfutter handelt!

Kann man Welpen barfen? 

 

Da BARF eine sehr natürliche Ernährungsform ist, spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen, den Welpen mit BARF zu ernähren. Schließlich gab es früher auch kein Fertigfutter und Welpen haben von rohem Futter gelebt.

Allerdings solltest du auch hier darauf achten, deinen Hund langsam umzustellen und dann auf Komponenten zurückzugreifen, die Welpen in der Regel gut vertragen, wie etwa mageres Fleisch. Was genau du bei BARF für Welpen beachten solltest, habe ich in einem weiteren Blogartikel genau für dich beschrieben.

Achtung: Welpenfutter nicht sofort wechseln! 

 

Wenn du deinen Welpen von der Züchterin oder vom Züchter oder aus dem Tierheim zu dir holst, ist das erst mal eine riesige Umstellung, die viel Stress für den Kleinen bedeutet. In dieser Phase ist es wichtig, ihm die Umstellung so einfach wie möglich zu machen und ihm nicht auch noch eine abrupte Ernährungsumstellung zuzumuten.

Frag daher gerne deine/n ZüchterIn oder das Tierheim, welches Futter der Kleine kennt und mag, und biete ihm in den aufregenden ersten Tagen auch erst mal nur dieses Futter an.

Sobald du merkst, dass dein Welpe langsam bei dir angekommen ist und sich wohl fühlt, kannst du beginnen, ihn langsam umzustellen. Dafür kannst du einfach schrittweise immer mehr vom neuen Futter unter das alte mischen. Diese Umstellung dauert etwa eine Woche.

 

Fazit zu Welpenfutter

 

Welpen haben hohe Ansprüche an ein qualitativ hochwertiges Futter. Deshalb solltest du bei der Auswahl ganz genau hinschauen und dich außerdem an die speziellen Regeln zur Welpenfütterung halten. Eine kleine Auswahl an vertrauenswürdigen Welpenfuttern habe ich dir bereits zusammengestellt und bin mir sicher, da ist auch das Richtige für deinen Welpen dabei!

 

Photo by Abhinav M S on Unsplash

Paulina Adamczyk

Artgerechte Hundeernährung sollte nichts außergewöhnliches sein – sondern Standard. Leicht gesagt als getan. Denn es braucht einiges an Wissen um zu verstehen, wie ausgewogene Hundeernährung funktioniert. Wissen, dass ich in meiner Online-Ausbildung zum/zur ErnährungsberaterIn für Hunde weiter gebe.

 

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