Quiz: Hat mein Hund ein erhöhtes Verletzungsrisiko?
Wenn wir mit unserem Hund Bewegung machen, kann es natürlich trotz aller Vorsicht zu Verletzungen des Bewegungsapparates kommen.
Hunde sollen sich bewegen dürfen, sie sollen laufen, spielen und rennen, über Baumstämme springen und durch hohes Laub pflügen oder über ein frisch umgeackertes Feld rennen können. Im Sport sind die Belastungen auf den Bewegungsapparat natürlich enorm, aber auch im Alltag wird der Bewegungsapparat gefordert.
Wer spielende Hunde genau beobachtet hat oder sich überlegt, wie ein Hund aus vollem Lauf einen geworfenen Ball fängt, der weiß, dass auch hier ganz sicher Verletzungspotential gegeben ist. Es gibt viele Dinge, die man als Hundehalter tun kann, um das Verletzungsrisiko des Hundes sowohl im Sport als auch im Alltag zu minimieren.
Damit Hunde sich in der Bewegung nicht verletzen, müsste man sie ihr ganzes Leben in einen Käfig sperren. Und das wollen wir natürlich nicht. Aber wir wollen alles uns Mögliche tun, um das Verletzungsrisiko niedrig zu halten.
In diesem Blogartikel habe ich für dich eine Checkliste erstellt: Hat mein Hund ein erhöhtes Verletzungsrisiko und was kann ich tun, um es zu minimieren? Wo liegen unsere Schwächen und wie kann ich diese ausmerzen? Das sind Fragen, die sich jeder Hundehalter stellen sollte!
Was kann Verletzungen beim Hund verursachen?
Es gibt natürlich eine Reihe von Faktoren, die das Verletzungsrisiko erhöhen. Das können Faktoren, die den Hund selbst betreffen, wie die Anatomie oder die Kondition des Hundes, sein. Aber auch äußere Umstände wie die Ernährung, das Gelände oder die Sportgeräte können dafür sorgen, dass Probleme im Bewegungsapparat entstehen.
Die Anatomie des Hundes
Der Hund sieht aus, wie es die Genetik seiner Vorfahren ihm mitgibt. Wie die Knochen zueinander stehen, wie flach oder steil das Becken im Körper liegt, wie ausgeprägt der Schulterwinkel ist – das kann nicht verändert werden. Auch Erkrankungen, die genetischen Faktoren unterliegen, kann der Hundebesitzer nur bis zu einem gewissen Ausmaß beeinflussen. Wichtig ist, auf die Anatomie seines Hundes einzugehen.
Dazu sollte man sich folgende wichtige Frage stellen: Gehört mein Hund einer Rasse an, die bereits ein erhöhtes Risiko an Erkrankungen des Bewegungsapparats mit sich bringt? Nur einige wenige Beispiele wären: Labrador mit Ellbogengelenkserkrankungen, Französische Bulldogge oder Dackel mit Wirbelsäulenerkrankungen, Schäferhunde mit Hüftgelenksdysplasie usw. …
Kann man die Frage also mit “Ja” beantworten, sollte, bevor mit Sport begonnen wird, oder vor belastenden Bewegungen generell, wie zum Beispiel Ballspielen oder längeren Wanderungen, mit Hilfe verschiedener diagnostischer Maßnahmen wie einem speziellen Röntgen die Erkrankung ausgeschlossen werden.
Der körperliche Zustand des Hundes
Wir wissen natürlich, wie wichtig ein guter Muskelaufbau und eine gute Grundlagenausdauer ist, wenn es um Bewegung geht. Je kräftiger die Muskeln sind, desto besser werden die Gelenke stabilisiert. Und je ausdauernder der Hund ist, desto weniger schnell wird der Bewegungsapparat müde. Ermüdung erhöht das Verletzungsrisiko um ein Vielfaches, der Hund soll also möglichst lange fit bleiben, wenn wir spazieren gehen, wandern oder Sport betreiben.
Eine gute Gelenkstabilisation erreicht man am besten durch gezielte Muskelkräftigungsübungen. Das Stehen auf wackeligen Untergründen oder auf mit Luft gefüllten Kissen spricht genau diese Muskelgruppen an. Hier ist das Fitness- und Krafttraining also ein wichtiger Ansatz.
Zur Kondition gehört aber auch der derzeitige Gesundheitszustand des Hundes. Hat der Hund vor kurzem eine Verletzung des Bewegungsapparats durchgemacht, muss dem Körper eine Phase der Regeneration gegönnt werden. Das Gewebe braucht Zeit, um zu heilen. Gibt man diese dem Körper nicht, kommt es schnell zu erneuten Verletzungen.
Übergewicht gehört natürlich auch zum körperlichen Zustand des Hundes. Hat der Hund mehrere Kilos zu viel auf den Rippen, belastet das den Bewegungsapparat, genauer gesagt müssen die Muskeln und Knorpel bei jedem Schritt mehr Körpergewicht stemmen und tragen. Das belastet alle Strukturen des Bewegungsapparates unnötig.
Macht ein übergewichtiger Hund dann auch noch Sport wie Agility oder lässt man ihn im Wald über Baumstämme springen, sind die Gelenke so stark belastet, dass es sehr viel früher zu Verschleißerscheinungen und Arthrosen kommt als bei idealgewichtigen Hunden.
Hundesenioren und Sport
Je älter Hunde werden, desto mehr Veränderungen gibt es auch im Körper des Hundes. Gewebe altert – es verliert Flüssigkeit und ist nicht mehr so geschmeidig. Verklebungen können im Gewebe auftreten, die einen schwungvollen Bewegungsablauf stören. Ab wann ein Hund zu den Senioren zählt, ist ganz unterschiedlich und hängt von der Größe des Hundes ab.
Als kleiner Richtwert: Bei großen Rassen sollte man ab fünf oder sechs Jahren und bei kleinen ab acht bis zehn Jahren schnelle Bewegungen nur mehr mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen (z. B. einem angepassten Warm-up, öfter durchgeführten Massagen, …) durchführen lassen.
Ernährung und Verletzungsrisiko
Mittlerweile ist auch bekannt, dass die Ernährung des Hundes eine wichtige Rolle spielt, wenn es um das Verletzungsrisiko im Sport geht. Es gibt bereits Untersuchungen zu diesem Thema, die gezeigt haben, dass Hunde, die ein Futter mit einem niedrigen Eiweißgehalt bekamen, eher zu Verletzungen des Bewegungsapparats im Sport neigen.
Hund sind angepasst an höhere Eiweißgehalte. Während ältere Tiere zur Entlastung der Organe eher ein Futter mit einem niedrigen Eiweißgehalt bekommen sollten, brauchen Hunde, die sich sehr viel bewegen und Sport machen, ein Futter mit höheren Eiweißgehalten, um alle Strukturen im Körper “in Schuss zu halten”.
Eiweiß ist wichtig für den Muskelaufbau, für die Reparatur von Geweben wie Sehnen und Bändern und hat dadurch einen wichtigen Einfluss auf die Bewegung an sich.
Hunde, die eher fettreiches und wenig mageres Fleisch bekommen, liegen mit dem Eiweißgehalt im Futter meist am Minimum. Oft sind die Fleischsorten auch eher von minderwertiger Qualität, enthalten also viel schwer verdauliches Bindegewebe, was dem Körper nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht. Dadurch kann es bei sehr sportlichen Hunden durchaus zu einer Unterversorgung an Eiweiß kommen.
Auch bei Fertigfutter geht der Trend zu eiweißreduzierten Sorten, das sollte man auf jeden Fall kritisch beleuchten, wenn der Hund belastende Sportarten ausübt.
Das Rundherum im Hundesport
Die Umgebung und das Equipment im Hundesport haben natürlich ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf das Verletzungsrisiko. Ist der Boden rutschig und der Hund hat beim Laufen kaum Grip, kann es passieren, dass der Hund wegrutscht und sich verletzt.
Werden veraltete Geräte im Sport verwendet (z. B. alte Zonengeräte im Agility) oder unsichere Gegenstände beim Training (z. B. herumliegende, nicht fixierte Fitnessgeräte), kann es eher Probleme geben. Ein Risiko, welches man als Hundebesitzer nicht eingehen sollte.
Ein sehr wichtiger Punkt ist das Aufwärmen vor dem Sport und das Cool-down nach dem Sport. Die hier investierte Zeit wirkt sich direkt auf die Fitness und Gesundheit des Hundes aus. Unaufgewärmte Hunde haben ein erhöhtes Risiko, dass Muskeln, Sehnen oder Bänder überdehnt oder gezerrt werden.
Daher sollte hier unbedingt genügend Vorbereitungszeit vor dem Sport oder auch vor der Bewegung im Alltag eingeplant werden. Sich mit dem Hundekumpel zu treffen und den Hund praktisch aus dem Auto heraus spielen zu lassen, ist das Schlimmste, was man dem Bewegungsapparat des Hundes antun kann!
Quiz: Hat mein Hund ein erhöhtes Verletzungsrisiko?
Damit du siehst, ob du alle Vorkehrungen triffst, die möglich sind, damit dein Hund lange Freude an der Bewegung hat, habe ich hier eine kleines Quiz für dich erstellt:
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