Die beliebtesten Hundesportarten im Überblick
Viele Menschen sind auf den Hund(esport) gekommen und lieben es, sich gemeinsam mit ihrer liebsten Fellnase so richtig auszupowern. Dabei sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt! Mittlerweile gibt es so viele unterschiedliche Hundesportarten, weshalb ich als Tierärztin behaupte, dass es für jedes Hund-Mensch-Gespann die passende Sportart gibt – es gibt also keine Ausreden, es nicht zumindest zu versuchen!
Im Folgenden habe ich dir die beliebtesten Hundesportarten im Überblick zusammengefasst – vielleicht ist ja die eine oder andere für dich und deinen Hund dabei!
Hier kannst du einfach zu deiner gewünschten Hundesportart navigieren:
Agility (auch in der Hundefitnesstrainer-Ausbildung!)
Agility zählt zu den häufigsten Hundesportarten und ich habe auch im Fitnesstraining am meisten mit Agility-Hunden zu tun. Im Agility müssen Hunde in möglichst kurzer Zeit einen Parcours mit etwa 20 Hindernissen fehlerfrei überwinden. Hier ist ein großes Maß an Schnelligkeit und Geschicklichkeit gefordert!
Hier gibt es mehrere verschiedene Schwierigkeitsklassen und bestimmte Hindernisse, die verwendet werden dürfen. Von Reifen über Stege bis hin zu Mauern, die überwunden werden müssen, ist alles erlaubt.
Es gibt auch eine Oldie-Klasse, weshalb Agility auch für Hundesenioren eine Option ist. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass der Hund generell eine gute Grundfitness aufweisen sollte, um möglichst verletzungsfrei an Agility-Turnieren teilnehmen zu können.
Degility
Degility ist eine Mischung aus Agility und Mobility. Hier werden Geräte aus dem Agility mit Übungen aus dem Bereich der Physiotherapie kombiniert und damit ein abwechslungsreicher Parcours geschaffen.
Hier steht sportlicher Ehrgeiz im Hintergrund! Stattdessen wird hier auf Koordinationsübungen und schonenden Muskelaufbau gesetzt, weshalb Degility für alle Rassen, Größen und Altersklassen geeignet ist. Sogar Hunde mit Handicap oder Erkrankungen des Bewegungsapparats können Degility betreiben!
Dogdancing
Dogdancing hat spätestens seit dem Sieg eines Dogdancing-Duos in der deutschen Show „das Supertalent“ an Beliebtheit gewonnen. Hier üben Hund und BesitzerIn gemeinsam zur Musik eine Choreografie ein. Ursprünglich stammt es vom Obedience ab, da der Hund auch hier Elemente der Unterordnung, Tricks und Koordinationsübungen vollführen muss.
Allerdings sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt, weshalb diese Sportart bei vielen Menschen und Hunden beliebt ist. Dogdancing schweißt Hund und BesitzerIn zusammen und macht oft beiden gleichermaßen Spaß. Da du selbst entscheidest, wie du deine Choreographie aufbaust, kannst du auch den Schwierigkeitsgrad individuell anpassen, sodass Dogdancing für alle Hunde geeignet ist.
Dog-Diving (auch in der Hundefitness-Ausbildung!)
Mittlerweile erfreut sich auch diese Hundesportart großer Beliebtheit. Dabei soll der Hund in einen mit Wasser gefüllten Pool springen. Dabei wird in Turnieren entweder auf die dafür benötigte Zeit oder die Sprung-Strecke wert gelegt. Meist soll der Hund dabei auch einen Dummy fangen.
Hierbei ist zu beachten, dass der Hund ein guter Schwimmer sein sollte!
Dummytraining (auch in der Hundefitnesstrainer-Ausbildung!)
Dummytraining ist vor allem bei Retrievern beliebt, da diese Rasse dafür gemacht ist, erlegtes Wild zu apportieren. Der Hund soll hier also lediglich einen speziellen Gegenstand (also einen Dummy) apportieren. Meist handelt es sich dabei um einen mit Sand oder Granulat gefüllten Beutel.
Hierbei wird die Bindung zwischen Hund und Mensch gestärkt, da der Hund sehr auf dich achten muss. Dadurch, dass du den Schwierigkeitsgrad variieren kannst, sind viele Hunde für diese Sportart geeignet.
Flyball (auch in der Hundefitnesstrainer-Ausbildung!)
Flyball kam als Hundesportart aus Amerika nach Europa und erfreut sich großer Beliebtheit, wenngleich diese noch nicht mit der von Agility oder Obedience gleichzusetzen ist.
In Wettkämpfen treten jeweils zwei Vierer-Teams gegeneinander an. Jeder Hund aus jedem Team muss jeweils über vier Hürden springen und am Ende mit den Pfoten auf eine Box mit einem Auslösemechanismus drücken, sodass ein Ball herausspringt. Diesen muss der Hund fangen und zurück über die Hürden zum Team laufen. Danach ist der nächste Hund dran – wie bei einem Staffellauf.
Hier braucht es für das Training natürlich wieder das passende Equipment und es kann nicht schaden, sich eine Trainingsgruppe zu suchen, um auch den Staffellauf trainieren zu können.
Frisbee (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Lauffreudige Hunde werden mit dem Frisbee, auch Disc-Dogging genannt, ihren Spaß haben! Du wirfst eine Frisbee-Scheibe, die der Hund verfolgen und im Idealfall aus der Luft fangen soll.
Hier gibt es auch eigene Turniere, bei denen du auch eine individuelle Kür mit deinem Hund erarbeiten kannst. So sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wenn du dich schon immer mal als Choreograph versuchen wolltest, bist du hier auf jeden Fall richtig.
Nachdem die Belastung auf die Gelenke und auch auf die Wirbelsäule hier sehr hoch ist, sollte die Muskulatur des Hundes gut trainiert sein. Für Hundesenioren ist es in der Regel keine gute Idee mehr, mit Frisbee-Training zu beginnen.
Tendenziell macht das Frisbee-Training den meisten Hunden jedoch großen Spaß und ist einen Versuch wert.
Longieren (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Longieren kennen viele aus dem Pferdesport und beim Hund ist es nicht groß anders: Es gibt einen Kreis, der Mensch steht in der Mitte und gibt dem Hund vor, was er zu tun hat. Der Unterschied zum Longieren beim Pferd ist, dass der Hund nicht an einer langen Leine hängt, sondern um einen abgesteckten Kreis aus Bändern herumläuft.
Dabei soll der Hund verschiedene Kommandos ausführen und die Gangarten wechseln. Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt und die Sportart ist beliebig erweiterbar, indem beispielsweise Cavaletti-Stangen eingebaut werden.
Longieren ist durch die hohe Variationsfreudigkeit für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.
Mantrailing/Fährten (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Es liegt Hunden im Blut, ihre Nase einzusetzen, um Spuren zu folgen. Mantrailing und Fährten sind also sehr artgerechte Sportarten, um Hunde zu beschäftigen und sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig auszulasten.
Beim Mantrailing soll der Hund eine Person anhand eines ihm zuvor präsentierten Gegenstands finden. Der Hund ist dabei durchgehend an der Leine und du begleitest ihn auf seinem Weg – möglichst ohne ihn zu beeinflussen.
Ich finde solche Sucharbeiten auch toll, um die Bindung zwischen dir und deinem Hund zu verstärken. Ihr verbringt gemeinsam eine intensive Zeit, was sich positiv auf eure Beziehung auswirkt. Außerdem ist der Schwierigkeitsgrad variabel und daher auch für ältere Hunde geeignet.
Allerdings nehmen diese Sportarten auch viel Zeit in Anspruch.
Obedience (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Obedience heißt auf Deutsch Unterordnung oder Gehorsam. Dabei soll der Hund diverse Übungen ausführen, wobei diese je nach Trainingsstufe variieren können. Auch das längere Abliegen ist ein Teil vieler Prüfungen, ebenso wie Apportieren. Im Grunde geht es darum, viele Übungen exakt und schnell auszuführen.
Obedience ist eine sehr variable Sportart und kann daher von den meisten Hunden problemlos ausgeführt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Hund zumindest schon die Grundkommandos beherrscht.
Rettungshundearbeit (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Rettungshunde werden ausgebildet, um vermisste Personen zu suchen und zu finden, vor allem bei Flächen, Trümmern und Lawinen. Die Suche findet ohne Leine statt und es gibt keinen Geruchsträger wie beim Mantrailing.
Dieses Training ist äußerst zeitintensiv. Mindestens zweimal die Woche solltet ihr trainieren und es kommen auch noch Fortbildungen und Seminare dazu. Wenn du deinen Hund zum Rettungshund ausbilden lassen möchtest, solltest du dir dessen bewusst sein. Außerdem ist der Sport für Hunde körperlich und geistig sehr fordernd und eignet sich daher nicht als Beschäftigung für Zwischendurch.
Treibball (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Beim Treibball dirigierst du als BesitzerIn deinen Hund auf Distanz. Der Hund soll dabei mehrere große Gymnastikbälle in bestimmter Reihenfolge von dir zu einem Tor bringen. Die Bälle stellen hierbei Schafe dar, die der Hund durchs Gatter bringen muss. Wenn dir zum klassischen Schafe-Hüten die Schafe fehlen, ist Treibball eine gute Alternative.
Die Schwierigkeit kann gesteigert werden, indem du verschiedene Übungen einbaust, wie etwa eine Brücke oder einen Tunnel.
Die Belastungen auf die Gelenke sind nicht wahnsinnig intensiv, allerdings braucht der Hund eine gute Ausdauer. Und für die ganzen Bälle brauchst du natürlich auch einen gewissen Platz. Sind diese Voraussetzungen gegeben, könnt ihr euch auf ein spaßiges Training freuen.
Zughundesportarten (auch in der HundefitnesstrainerInnen-Ausbildung!)
Zughundesportarten fallen unter die Sportarten mit länger andauernder Belastung. Beliebte Vertreter sind beispielsweise Schlittenhunde-Rennen, Canicross oder Bikejöring. Hunde, die gerne laufen, kommen dabei voll auf ihre Kosten. Allerdings sollten sie schon eine gewisse Grundlagenausdauer und ein gewisses Alter erreicht haben, bevor sie an diese Sportart herangeführt werden.
Schlittenhunderennen
Zughundesportarten sind außerdem gut für unterschiedliche Rassen geeignet, denn für viele Bewerbe gibt es keinen direkten Rassenzwang. Also keine Sorge, dein Hund kann diese Sportart auch ausüben, wenn er kein Husky ist! Generell sind aufgrund ihrer größeren Kraft und Schnelligkeit aber größere Hunde besser geeignet – wobei ein Chihuahua, der einen Schlitten oder auch ein Fahrrad zieht, sicher lustig aussähe.
Der Nachteil an Schlittenhundesportarten ist, dass du meist mehr als einen Hund dafür brauchst und das Equipment relativ teuer ist.
Canicross
Canicross bietet sich an, wenn du lediglich einen Hund hast und nicht gleich tausende Euro in die passende Ausrüstung investieren willst. Canicross bedeutet, du läufst mit deinem Hund, während er dich an einer Art Leine zieht. Diese Sportart ist also auch für kleinere Hunde geeignet, da sie hier nicht allzu viel Kraft aufwenden müssen, um etwas zu ziehen.
Allerdings solltest du auch ein/e entsprechend fitte/r LäuferIn sein, sonst wirst du an dieser Sportart keine Freude finden.
Bikejöring
Beim Bike- oder Scooterjöring sitzt du auf einem Rad oder Scooter, während dein Hund dich zieht. Auch hier hast du den Vorteil, dass du deinem Hund mit deiner Kraft helfen kannst, wenn er mal nicht mehr kann. Du brauchst hier auch keinen festen Trainingsplatz, sondern kannst überall trainieren, wo du auch radfahren kannst.
Für Menschen ist Bikejöring auch etwas weniger anstrengend als Canicross, da du dich hier wirklich von deinem Hund ziehen lassen kannst, ohne selbst laufen zu müssen.
Wie finde ich die richtige Hundesportart?
Wie du siehst, gibt es verschiedenste Hundesportarten, die sowohl deinem Hund als auch dir als BesitzerIn unterschiedliche Dinge abverlangen.
Sei dir bewusst, dass deine Hundesportart auszuüben oftmals mit Commitment verbunden ist und respektiere deine eigenen körperlichen und mentalen Grenzen. Wenn du selbst kein Läufer bist, werden weder du noch dein Hund Freude an Canicross haben! Probiere also mit deinem Hund zunächst Sportarten aus, die dich selbst am meisten ansprechen – denn dein Hund hat keine Freude daran, wenn du immer lustlos und unmotiviert beim Training bist.
Ich bin davon überzeugt, dass es bei dieser Fülle an Sportarten die richtige für dich und deinen Hund gibt! Mehr zu den einzelnen Hundesportarten erfährst du in der Ausbildung zum Hundefitnesstrainer!
Photo by Murilo Viviani, Angel Luciano, Thomas Lipke and Wolfgang Hasselmann on Unsplash
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