Pilze in der Futtermittelproduktion

Wenn es um Pilze in der Futtermittelproduktion geht, denken die meisten Menschen zuerst an den guten alten Schimmelpilz. Dass dieser im Hundefutter nichts verloren hat,  versteht sich, denke ich, von selbst. Schimmelpilze sind ein Zeichen mangelnder Hygiene oder ungenügender Konservierung und können giftige Mykotoxine bilden.

Aber darum soll es in diesem Blogbeitrag nicht gehen. Wir wollen uns lieber den „guten“ Pilzen widmen, die dem Hundefutter nicht schaden, sondern ihm sogar einen Mehrwert liefern können. Welche es hier gibt und was sie bewirken, erfährst du, wenn du nun weiterliest.

Hier kannst du gleich zu dem Thema, welches dich interessiert navigieren:

🍄 Hefepilz als Triebmittel und Vitamin-B-Lieferant

🍄 Pilze produzieren Aromastoffe

🍄 Pilze als Geschmacksverstärker

🍄 Superfood für Hunde: Vitalpilze

🍄 Pilze in der Futtermittelproduktion als Proteinlieferant

🍄 Pilze in der Futtermittelproduktion – gut oder schlecht?

Hefepilz als Triebmittel & Vitamin-B-Lieferant 🍞

Den Hefepilz kennst du wahrscheinlich aus deiner eigenen Küche, wenn du mal leckeres Brot oder anderes Gebäck selbst gemacht hast. Er gilt als bekanntes Backtriebmittel, das Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid verstoffwechselt. Der Teig wird dadurch gelockert und geht auf.

Der Hefepilz enthält auch einen hohen Anteil an Vitamin B1 und Vitamin B2, was ihn zu einem gesunden Triebmittel im Hundefutter macht. Vor allem das Vitamin B1 sorgt hier für ein schönes, gepflegtes Fell und ist ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr. Auch im Energiestoffwechsel des Hundes spielt es eine wichtige Rolle, da es die Umwandlung von Fetten und Kohlenhydraten in Energie steuert.

Hefepilze machen den Teig fluffig

Hefepilze sind ein bekanntes Backtriebmittel. Dadurch geht der Teig auf und wird gelockert.

Pilze produzieren Aromastoffe 💦

Aromatische Zutaten sind die halbe Miete – das gilt auch fürs Hundefutter. Je nach Jahreszeit ist es nicht immer möglich, das Maximum an Geschmack aus den frischen Zutaten herauszuholen – und dann wird eben manchmal mit Aromastoffen nachgeholfen.

Und wusstest du, dass man diese Aromastoffe auch aus Pilzen gewinnen kann? Bakterien, Hefen und Baumpilze sind das Zauberwort. Beispielsweise kann der Baumpilz Pleurotus sapidus eine Substanz aus Orangenschalen zu Nootkaton, also einem Baustein des Grapefruit-Aromas machen. Nachdem der Baumpilz ein Speisepilz ist, gibt es hier auch keine Sicherheitsrisiken für den Hund.

Ein anderes Beispiel ist der Knoblauchschwindling Marasmius scorodonius, der als Würzpilz in Nahrungsmitteln vorkommt. Er kann Carotinoide aus der Karotte in Veilchenaroma verwandeln.

Ganz schön vielseitig, diese Pilze, oder?

Pilze als Geschmacksverstärker 👅

Abgesehen davon, dass Pilze sehr gesund sind, schmecken sie auch noch richtig lecker. Kein Wunder, dass sie vielmals als natürlicher Geschmacksverstärker eingesetzt werden!

Aber warum schmecken Pilze eigentlich so toll? Der Grund ist derselbe, weshalb wir uns beim All You Can Eat beim Chinesen kaum zurückhalten können: das Glutamat. Ja, richtig gelesen. Pilze enthalten sehr viel Glutamat und andere freie Aminosäuren, also sind sie natürliche Geschmacksverstärker und Umami-Bomben.

Noch intensiver werden Pilze im Geschmack, wenn sie getrocknet werden. Durch die vielen chemischen Reaktionen, die sich hierbei abspielen, kommt es zu noch mehr Geschmack – auch im Hundefutter!

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Superfood für Hunde: Vitalpilze ✨🍄

Es ist kein Geheimnis, dass ich wahnsinnig auf Vitalpilze stehe! Ich könnte ganze Artikel darüber schreiben (und habe es auch schon getan!). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vitalpilze deinen liebsten Vierbeiner bei zahlreichen Wehwehchen und Beschwerden wunderbar unterstützen können.

Es gibt sogar wissenschaftliche Studien, die sich mit dem Thema Vitalpilze befassen und deren Wirkung medizinisch beweisen.

Die Wirkung der Vitalpilze ist dabei von Pilz zu Pilz verschieden. Ich biete meinem Balou zum Beispiel sehr gerne den Reishi, den Raupenpilz und den Igelstachelbart an und habe damit großartige Erfolge erzielen können. Vor allem den Reishi möchte ich hier hervorheben, da er auch der „große Pilz der Vielfalt“ genannt wird und bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützend wirken.

Wenn du mehr über Vitalpilze für Hunde erfahren möchtest, kann ich dir meinen Blogbeitrag dazu sehr ans Herz legen oder auch diesen Beitrag, in dem ich dir zeige, wie ich Shiitake züchte – vielleicht wird ja noch ein/e MykotherapeutIn aus dir!

 

Vitalpilze fuer Hunde

Bestimmte Pilzarten können Hunde bei Beschwerden oder Wehwehchen unterstützen.

 

Pilze in der Futtermittelproduktion als Proteinlieferant 💪

Pilze gelten als gute Eiweißquelle für VegetarierInnen und VeganerInnen. Dadurch, dass sie zudem einen niedrigen Fettgehalt aufweisen, sind Pilze außerdem sehr kalorienarm und bieten sich bei übergewichtigen Hunden als Diätunterstützung an.

Besonders proteinreich ist dabei der Steinpilz, der zu 5,5 Prozent aus pflanzlichem Eiweiß besteht. Aber auch andere Pilzsorten kommen mit hohen Eiweißgehalten daher – deutlich mehr als bei anderen Gemüsesorten. Eiweiß ist unter anderem wichtig, um die Muskulatur des Hundes zu erhalten und Enzyme, Hormone und diverse Blutbestandteile zu bilden und seinen täglichen Bedarf an Makronährstoffen zu decken.

 

Pilze in der Futtermittelproduktion –  ✅ gut oder ❌ schlecht?

Sind Pilze in der Futtermittelproduktion nun gut oder schlecht? Ich glaube, es kommt, wie immer, darauf an, um welchen Pilz es sich handelt – und natürlich darauf, ob dein Hund ihn verträgt.

Generell haben Pilze – vor allem Vitalpilze – sehr gute Eigenschaften, die sie zu einem wertvollen Zusatz für das Hundefutter machen können. Es kann aber natürlich immer sein, dass dein Hund einen gewissen Pilz nicht verträgt, dann sollte dieser auch gemieden werden. Und Schimmelpilze wollen wir sowieso nicht im Hundefutter haben – aber das versteht sich, denke ich, von selbst 😉

 

 

Photo by Nadya Spetnitskaya and LuAnn Hunt on Unsplash

Paulina Adamczyk

Artgerechte Hundeernährung sollte nichts außergewöhnliches sein – sondern Standard. Leicht gesagt als getan. Denn es braucht einiges an Wissen um zu verstehen, wie ausgewogene Hundeernährung funktioniert. Wissen, dass ich in meiner Online-Ausbildung zum/zur ErnährungsberaterIn für Hunde weiter gebe.

 

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